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Für den Honigzahn.
Vorgestern habe ich eine Wiese leergepflückt. Kopf um Kopf abgezwickt die gelben Sonnenmähnen. Schon so lange wollte ich ihn probieren. Den Sirup, den Honig, den Süßen, den Löwen. Letztes Jahr war ich ein wenig zu spät, da zogen die Fichtenwipferl ein. Aber diesmal ganz unverhofft - wie es so oft im Leben ist -, durfte ich am Sonnenhang in die Knie gehen. Das war übrigens noch die leichteste Arbeit. Als abendliche Meditation dann: sich wiederholendes Enthüllen. Gut 300 gelbe Blüten mussten aus ihrem grünen Kelch befreit werden. Nur die feinen Spitzen sollen (so las ich es) sich in süßen Sirup verwandeln. Alles Grün muss fort - diesmal. Denn die Milch im Stängel bittert.
Für zwei große Gläser und ein kleines braucht's 200 Gramm Löwenzahnblüten (wie gesagt nur die feinen gelben Blätter; das bedeutet bestimmt 300 Köpfe. Und am besten natürlich straßen- und hundewiesenfern!). Diese zusammen mit 1 Liter Wasser in einem großen Topf aufwallen. 5 Minuten köcheln. Runterkühlen und tuchbedeckt ziehen lassen. Am besten über Nacht. Schläft sich halt am besten. Am nächsten Morgen nun: Den Pflanzsee durch ein Leinentuch seihen, gut ausdrücken, es fabriziert sich ein fester Blütenball in den Händen. Die aufgefangene Flüssigkeit zusammen mit dem Saft einer Zitrone, dem Mark einer Vanilleschote und 1 Kilogramm Rohrzucker (ja!) sirupartig einkochen. Leise mögen es der Zahn und seine Vitamine. Schmale Flamme, die aber dauerhaft. Eine Stunde bestimmt.* (Ich gebe zu, ich habe am Anfang kräftig aufgedreht, denn wer weiß, ob sie wirklich noch zählen - die Vitamine im Mehr-als-Zuckerbad.) Notiz zur Konsistenz: Klebt kalt im Glas nach. In sterilisierte Gläser eintrichtern. Heiß verschließen - und im Sonnenlicht den Vanillepünktchen entgegenstrahlen. Übrigens auch ein paar Schwebstoffen. Wer einen richtig klaren Blick bevorzugt, filtert vor dem Abfüllen erneut.
Glänzt golden.
Schmeckt süß - zuckerzahnsüß.
Verträgt sich mit Brot und Pfannkuchen, klassisch mit Tee - und vielleicht auch als wilde Note im Frohstück. Wer weiß es schon, wen er noch alles anbetet - der Löwe.
Oder am Ende doch nur sich selbst ... ?
Sonnso.
* Dabeisein und in den Kochtopf luschern ist die Devise. Es könnte kürzer sein bei euch - oder auch (wesentlich) länger.
Sonnso.
* Dabeisein und in den Kochtopf luschern ist die Devise. Es könnte kürzer sein bei euch - oder auch (wesentlich) länger.
oh, wie fein das klingt. ich werde mich daran versuchen.
AntwortenLöschendanke!
ich wünsche ich dir einen sonnigen sonntag!
herzlich
i.
bei mir schläft seit gestern ingwer mit hefe
AntwortenLöschenbin so gespannt :)
gruss von löwin zu löwin
da bin ich aber mehr als mitgespannt!
Löschendie löwen haben sich bei mir mit den wipferln gemeinsam ein bad gegönnt - und harmonieren sehr fein miteinander. leider versehentlich unhoniglich geliert (weil ulma so schlau: gelierhilfe für weniger zucker, so der gedanke - oh wunder, dann wird es gelee ... so die ernüchterung). vielleicht finden sich noch ein paar ungemähnte löwen heute für einen neuen versuch, sonntagshoffen.
AntwortenLöschenliebe grüße!
°ulma
ha ulma, tauschen wir? insgeheim hoffte ich ja auf gelee. oh wunder ;-)
Löschenda hieR nuR fahRzeuge beobachtende stadtlöwen zu finden sind, hoffe ich auf waldlöwen in zwei wochen. bis dahin fühRe ich miR die faRbenpRacht deineR zu gemüte. und tRäume von löwenbändigeRn.
AntwortenLöschensonntagsgRüße. käthe.
feinste küchentätigkeiten mit allerfeinsten bildern illustriert, liebe nina. deine köslichkeiten sind ja nur mit gold aufzuwiegen, wenn überhaupt. und für mich hab ich festgestellt, dass mir für solch ruhiges, abwartendes hantieren und natur genießen momentan die innere ruhe so gänzlich fehlt - wie schade...
AntwortenLöschenliebst birgit
... ein bisschen unruhe rotierte ehrlich gesagt auch in mir. der probierwunsch überwog allerdings für einen moment. und das glück, zwei helfende hände mehr zu haben ;-)
LöschenWow, das wusste ich gar nicht. Mir gefällt, wie du nicht einfach nur die Dinge aufzählst, sondern wie schön du sie umschreibst.
AntwortenLöschenFB|Portfolio
und das, wo ich vorhin an einem großen gelben rasenfeld voller löwenzahn vorbeigekommen bin * und doch wäre ich nie drauf gekommen, dass sich dieser so toll verarbeiten lässt, werde nun fernab der stadt ein "unbehandeltes" feld aufsuchen müssen, aber die mühe scheint es wert zu sein - wundervoll kommen deine bilder, deine zeilen und dein resultat daher, lg julia
AntwortenLöschenja, suche julia!
Löschenja, das will ich wohl auch versuchen...vor dem Haus eine Wiese mit Löwenzahn ( bayrisch übrigens die Milchscheckerl) soweit das Auge schauen kann...und nach deinem Post fiel es mir wie Schuppen von den Augen...Liebste Grüße von Uli, der Kramerin
AntwortenLöschenDen Löwenhonig liebe ich. Mein Rezept habe ich aus einem hübschen Heilpflanzenbuch - was dem deinen Rezept sehr ähnlich ist!
AntwortenLöschen...schönen Sonntag, Nina
Mmmhhh... Eine tolle Idee.
AntwortenLöschenSicher faszinierend anzuschauen.
n i n a.
AntwortenLöschenwie das passt zu meinem heute
morgen wird das süße kilo besorgt
und dann gepflückt
auf die fichtenwipfel hinterm haus wird auch schon sehnsüchtig gewartet
s o s u e s s.
löwenzahnschwestern im geiste, anna :)
Löschenwieder ein kulinarisches stück erinnerung, was hier auflebt. nur die vanille fehlt, ist aber eine tolle ergänzung, die ich meiner mama weitergeben werde. liebe grüße, wiebke
AntwortenLöschen;) Haben wir heuer auch schon gemacht, und weil so viele kosten wollten doppelt zum Verschenken. Kindheitserinnerung pur! Wenn man übrigens gleich mit dem scharfen Küchenmesser auf die Wiese zieht, erspart man sich das nachträgliche Rausschnippseln aus dem Grün. Wir hatten in Windeseile diesmal eine Riesenschüssel gelb duftendes Gold.
AntwortenLöschenAlles Liebe
Dania
danke dania! klassischer anfängerfehler würde ich sagen ;-) vor allem, da sie am abend auch nicht mehr ganz so "offen" waren ... wird beim nächsten mal beherzigt :)
Löscheneine richtige fleißarbeit! aber wenn es sich lohnt, dann genießt man so richtig das fertige produkt!
AntwortenLöschenviel spaß beim schlemmen wünscht dir michèle
es klingt so toll! ich muss eine wiese suchen und mich über die blüten beugen! lg, éva
AntwortenLöschenni, in der achten klasse, da trug ich meine geliebte cordhose. graubraun mit schlag. und da hatte ich ein landwirtschaftspraktikum. da mussten wir auf den ersten mai für den bauern (der nach mond und anderen rhythmen gärtnerte) unmengen an löwenzahn pflücken. das war damals nicht unbedingt wildromantisch, wollten wir doch viel lieber an der dorftelefonzelle schlange stehen und sehnsuchtsvolle gespräche führen. und ich war untröstlich über die vielen braunen flecken von den löwen unten am schlag. sie gingen nie mehr raus. vielleicht kann ich mich irgendwann wieder mit ihnen versöhnen ;)
AntwortenLöschenoh. ein zahntrauma der anderen art, julie! ich fürchte, der löwe hat bis heute nicht dazugelernt ;-)
Löschenwas ganz anderes:) wir haben jetzt schon mehrfach deine rugelach gebacken und die sind hier schwer gefragt!wir haben varianten mit nutella/ quittengelee gemacht. grüße aus dem regnenden berlin,anja
AntwortenLöschenwie schön! und: quitte bleibt im kopf! danke, anja.
Löschenmhh
AntwortenLöschendie löwenköpfchen wurden und werden so sehr geliebt
so viel sie auch auf weiße sommerkleider und blusen fleckten
ich halte ausschau nach einer hunde/stadtfernen wilden wiese.
dann wird klebriges süß gekocht.
da sagst du was ;-)
Löschenja. liebe nina. letztens noch las ich über den goldenen in einer zeitschrift und würde ihn seither auch so gerne einmal probieren! deine fotos sind so schön. danke dafür.
AntwortenLöschenHach. Löwenzahnsirup. Ich mag ja auch den Salat so. Das sieht so spannend aus. Und wie immer so schön fotografiert, festgehalten, beschrieben.
AntwortenLöschenDanke für den Ort. Und alles Gute Dir geschickt.
Letztes Jahr hab ich die gelben Blütenfäden einfach mit Honig gemischt. Dieses Jahr also vielleicht der Test, ob der Eigengeschmack genug Honiggeschmack ergibt. Gibt er?
AntwortenLöschenHerzlich, Katja
ehrlich gesagt ist mein löwe vordergründig süß, mehr wie ein sirup. eventuell müsstest du für den honiggeschmack noch mehr mähnen köpfen ...
Löschensag, hast du denn dem loewenzahnwein auch schon zeit gewidmet? ich frage mich ob herr b. auch dein herz huepfen laesst?
AntwortenLöschenach rike, der gedanke an ihn läuft mir immer hinterher. ich bin eine so gnadenlose stimmungsleserin: brauche ruhe, das richtige wetter, den richtigen ton des lebens um mich herum und das gleichgewicht in mir. all das war noch nicht - aber ich glaube, ich werde ihn mögen. bestimmt sogar :)
Löschendas verstehe ich. sehr sogar. habe ich mir doch dieses jahr nach einer langen unruhephase das erste mal wieder zeit fuer lektueren genommen ... oder besser 'nehmen koennen' ... es wird dich umarmen wenn du soweit bist
Löschenmhh lecker... ich habe letztens löwenzahngelee gemacht..
AntwortenLöschenmit gelierzucker und etwas zitronensaft, aber sonst ganz ähnlich.
allerdings ein riesen aufwand, zumindest das löwenzahnblätter rauspuhlen.
liebe grüße von den maulwurfshügeln,
julia