kerze, gerhard richter
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Letztes Jahr im Herbst saß ich im Schuppen des historischen Schulgartens und war ganz wild auf Grün. Bin eingetaucht in das Thema >Essbare Natur<, habe mir Tee und Kräuterkekse reichen lassen, mal mehr oder weniger überraschende Blüten probiert und mich dann sehr für die mit Rosmarin begeistert. Für den mürben, sandigen Biss, das Salzige und ungewöhnlich Ätherische in einem süßen Keks. Mit diesem guten Geschmack war ich scheinbar nicht alleine: Zusammen mit aufgefüllten Wissenslücken verließen auch viele handgeschriebene Rosmarinnotizen den Raum.
Ich habe die Rosmarinkekse seitdem schon einige Male nachgebacken (in leicht angepasster Form und für mich perfekt so) und finde, das ist ein wunderbarer Allwetterkeks, aber auch einer für den weihnachtlichen Plätzchenteller. Erinnert an Heidesand oder Sablés, die hier beide schon notiert wurden. Ziemlich gute Kekse mit ziemlich guten Erinnerungen . . .
Der Fünf-Zutaten-Teig ist ein klassischer Mürbteig ohne Ei, aber mit >ordentlich Butter<. Ich verwende Salzbutter. Butter und (1 Teelöffel) Salz tun es auch, doch mir schmeckt es mit guter, frischer Salzbutter ttsl besser. Geschmeidige 250 Gramm. Diese werden zügig verknetet (erst Knethaken, dann Hand) mit 90 Gramm (Rohrohr-)Zucker, 300 Gramm Dinkelmehl (Typ 630) und 100 Gramm Stärke, beides zus gesiebt, und – na klar! – mit Rosmarin. Gehackte Nadeln von mindestens fünf langen Zweigen.
Zu kerzengeraden Rollen formen und kühl stellen, am besten über Nacht. Anschließend in dicke(re) Scheiben schneiden und ab aufs Blech damit. Bei vorgeheizten 180 Grad O/U min 15 Minuten leicht anbräunen. Kurz untergittert auslüften lassen – und wer mag, tupft den Rand ringsum noch in etwas Rosmarinzucker. Ich mag. Mit und ohne. Der Teig reicht für rund/e 50 Kekse (naschen inklusive :)).
Anni backt übrigens auch Rosmarinkekse: glutenfrei und mit dem 1a Twist ;)