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Fast zehn Jahre hängt das Rezept nun schon über dem Herd. Als einziges. Na ja, fast – aber dazu irgendwann mehr. // Jetzt ist mehr! Festgeklemmt am Kuchengitter. Das immer so schöne Kreise in die Oberfläche tätowiert beim Überkopfschwung. Damals kochte Alfred Biolek sich in >alfredissimo!< herrlich unprätentiös mit viel Wein und einem Gast durch den Samstag. Und Anke Engelke brachte an einem dieser Samstage eben ihren Käsekuchen mit. Den >New-York-Cologne-Cheesecake<. Wie oft ich ihn mittlerweile schon gebacken habe, lässt sich nicht mehr zählen . . . irgendwann jedenfalls sagte ich zu meiner Freundin Juli: >Den kann ich tatsächlich im Schlaf. Auswendig. Nebenher.< Ja, so ist es – und so ist es selten (bei mir).
Witzigerweise habe ich den Teig direkt beim ersten Mal ganz ohne New York und ohne Köln (Frischkäse und Ricotta) in die Form eingestrichen. Beide haben sie mir nie gefehlt. Wie Ankes Original schmeckt, weiß ich also gar nicht, aber was ich weiß, ist: Mein Quark-Mini mit Polenta schmeckt nach all den Jahren immer noch so gut, dass ich niemals müde werde, ihn zu beschwärmen. Er ist flaumig, leicht körnig durch den Maisgrieß und lauwarm am besten. (Im Kühlschrank zieht er mir zu sehr an, wird fest. Wem das gefällt, der gönnt ihm natürlich gerne eine Nacht.) Pur mein Favorit dank zarter Süße. Wer lieber zu zweit is/s/t, portioniert musige Früchte (Himbeer, Erdbeer, Rhabarber) dazu.
Für eine 18er-Springform – oder auch eine 20er – gleiten drei Eiweiß in eine Schüssel, die drei Eigelb in eine andere. Das Weiß bestärkt noch eine Prise Salz, dann wird quirliger Schaum daraus. Ruhepause. Das Gelb freut sich über 100 Gramm weiche Butter und 100 Gramm (Rohrohr-)Zucker. Cremig soll es sein, bevor sich 50 Gramm grobe Polenta (ich vertraue auf die gute Tüte von >Alnatura<) und ein Teelöffel Backpulver einmischen. Anschließend: 400 Gramm Quark, die magere Version. Manchmal werden’s aus praktischen Gründen auch 500 Gramm, die allerdings machen den Käsekuchen im Ergebnis ein wenig dichter! Mit einem Besen den Eischnee luftig unterheben. In die bodenbebutterte Form streichen und den vorgeheizten O/U-Ofen schieben. Bei 180 Grad 45 Minuten. Eine goldene Hülle wäre perfekt. Weitere zehn Minuten bei leicht geöffneter Ofentür und temperaturlos nachziehen lassen. Idealerweise sackt der gute Mini nur minimal in sich zusammen. Je nach Wetter, Lust und Laune. Leicht auskühlen lassen, aus dem Ring befreien und bepudern. Lauwarm angabeln.
Habt ihr auch so einen Begleiter?
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Zwei weitere empfehlenswerte >genussimi<: Oma Mankes Hefeklöße von Meret Becker und Jutta Speidels Zimthuhn :)
PS: Anne reibt noch Limettenschale hinzu!