26.02.2012

eins



Unglaublich. Heute ist Geburtstag – genau: die Eins! 52 süße Sonntage liegen hinter – und natürlich vor uns. 52-mal haben wir, habt ihr, den Ofen und den Mixer angeschmissen. Habt gepickt, gekrümelt und gekostet, habt unsere Idee belebt. Darüber freuen wir uns sehr, und dafür sagen wir: Danke. Die >Initative Sonntagssüß<, die aus einem gemeinsamen Gefühl heraus entstand, ist mittlerweile ein fester Baustein unserer und eurer Woche geworden. Sehr, sehr schön, denn das Süß ist uns eine echte Herzensangelegenheit. Was uns dazu bewegt, immer wieder anzupacken, könnt ihr (falls nicht schon längst getan) hier ganz genau nachlesen. Apropos Herz: An diesem liegt uns auch wissen zu lassen, dass hinter dem >Sonntagssüß< kein Wettbewerb steckt. Nicht höher, schneller, weiter, sondern vielmehr auf der sanften süßen Welle surfen. Die Bewegung fühlen, sich mitnehmen lassen und alles andere draußen. Jawohl, all das kann ein Süß können. Wir glauben fest daran. In diesem Sinne: sweet on!

Apropos Welle: Zum Geburtstag habe ich es heute mal krachen lassen. Schokoboden mit saftigem Kern und obenauf ein Erdnussbuttermeer. Statt Zucker Mini-Schaumkrönchen aus Salz. Wenn schon, denn schon. Ich versichere: der Eins absolut würdig. Und weil man natürlich jeden Sonntag feiern kann, schiebe ich das Jubiläumsrezept gleich hinterher.

Schokolade braucht es, zarte, bittere. 100 Gramm davon. Einpfützen überm Wasserbad zusammen mit 100 Gramm Butter. Ist dies geschehen, runter vom Herd und ebenfalls 100 Gramm Zucker einrühren. 2 Eier dazu sowie 75 Gramm gesiebtes Mehl. Eine glänzende, tiefbraune Masse soll es werden. In eine Brownie- oder Kastenform gießen, und dann bei 175 Grad 20 bis 22 Minuten backen. Wichtigwichtig: Der Kern muss klitschig bleiben! Lieber früher raus als später. Nun: Vollständig abkühlen lassen. In der Zwischenzeit die Decke anrühren aus 30 Gramm weicher Butter, 100 Gramm Erdnusscreme und etwa 30 Gramm Puderzucker (je nach Geschmack). Die Creme als große Welle aufstreichen, und mit >Fleur de Sel< berieseln. Streifen, Quadrate schneiden. Schmeckt wie ein guter Tag am Meer. In Gedanken die Kalorien abschwimmen.

So.

Weil ein Geburtstag natürlich auch irgendwie nach kleinen Aufmerksamkeiten ruft, war das noch nicht alles. Wir haben euch Geschenke mitgebracht. Und zwar in Form von drei nigelnagelneuen sonntagssüßen >Badges<, die wir Drei gestaltet haben. Seid ihr Picker, Krümler oder Koster? Zeigt es der (Netz-)Welt! Nehmt euch gerne ein Emblem mit und baut es auf eurem Blog ein, wenn ihr denn mögt.


Und jetzt endlich ihr: Was serviert ihr zum Einser-Sonntag? Bitte, wir wollen es wissen. 

Danke ihr Süßen.

(Rezeptinspiration: Not without Salt)

24.02.2012

blätter


Ich schaue so gerne, und ich blättere so gerne - und ich rieche äußerst gerne an frischem Papier. Natürlich klicke ich auch immer gerne - netzeinwärts und- auswärts -, aber das haptische Gefühl vermisse ich manchmal dabei. Als Verknüpfung beider Welten baue ich mir virtuell einen Buchwunschlistenstapel, der sich mittlerweile ordentlich aufgebäumt hat. Und so dachte ich mir: Ich gebe diesen heute an euch weiter. Eine ganz persönliche Zehner-Blattsammlung - mit meinen Vorlieben aus der Küche, aus dem Haus, aus und mit Papier.

1 >Super Natural Every Day< von Heidi Swanson. Ich liebe das Licht ihrer Bilder. Wunschlistennummereins, was die Rezepte angeht: Roasted Lemon Chutney.
2 >Breakfast Lunch Tea< aus der Rose Bakery. 
3 >Tartine Bread< von Chad Robertson. Nachdem ich bei Katrin darin geblättert habe, brauche ich dieses Buch. Schaut.
4 >Bon! Bon!< von Charlotte Birnbaum. Vom Zauber süßer Speisen.
5 >Pappenheim< von Claudia Scholl. Ich liebe Papier.
6 >Drunter & Drüber< - das Brotback- und Aufstrichbuch. Gibt es ein besseres Paar? 
7 >My heart wanders< von Pia Jane Bijkerk. Bereits in meinem Besitz. Ich kann es mir immer wieder anschauen, genau wie ihren Blog. Ihre Bildsprache fasziniert mich.
8 >Water Paper Paint<. Dieses Wasserfarbenprojekt steht passenderweise schon länger an in meinem Kopf.
9 >Wohnen etc.< von Sibella Court. Nicht vom Titel abschrecken lassen! Es ist ein großes Fundstück mit vielen kleinen.
10 >Atlas der abgelegenen Inseln< von Judith Schalansky. Ich finde allein den meerblauen Einband hochattraktiv.

Der Stapel darf gerne noch ein wenig wachsen. Welche Bücher begeistern oder wünscht ihr euch?

21.02.2012

(ver)trauen


Früher dachte ich immer, mein Glück kann ich nur sehen - eben dann, wenn ich die See seh'. Im Norden. Und weil der so weit weg ist, war das mit dem Glück so eine Sache. An trüben Tagen, wünschte ich mir Wellen in den Kopf, ein Rauschen in die Ohren. Mit beidem schwamm das Lächeln ins Gesicht. Das >Frohkino< auf Knopfdruck funktionierte ganz gut. Doch dann passierte letztes Jahr etwas: Ich war in Amsterdam, und konnte das Glück sehen. Ganz ohne See, aber mit Wasser natürlich. Auf den Grachten segelte ein Gefühl des Vertrautseins und Vertrauens heran. Segelte die Lässigkeit. Diese Stadt trieb mich, ohne mich zu treiben. Fand ich toll. Fand ich so toll, dass ich noch dreimal wiederkam.

Und gestern dann der Test, ob so ein Tag in Amsterdam auch stundenweise Falten fortbügeln kann. Ins Auto - hopp und ausprobiert. Klappt. Prinsengracht runter, auf den Haarlemmerdijk, Prinsengracht wieder rauf, Stopp bei Odette: >Sticky Toffee Cake< einverleibt. Die Glückskrümel tanzten im Bauch. So einfach geht das - ich bin beeindruckt, Amsterdam. Kuchenkarneval. 

Außerdem gegriffen: ein >Hopjeswafel< von Lanskroon. Heute morgen wurde weiter getanzt - und das Glück auf die Schultern genommen. Ich habe mir einen Rucksack bei Sukha (die >Levensvreugde<) gegönnt und fühle mich ganz 90er. Das Gepäck gut verteilt auf beiden Schultern, habe ich nun die Hände frei für neue Taten.

Packen wir es an - und alles andere ein.

Buffet van Odette * Prinsengracht 598 // Laanskroon * Singel 385 // P+R * Olympisch Stadion (8 Euro pro Tag!) // Sukha * Haarlemmerstraat 110

19.02.2012

rosinen


Helau! Tätarätä. Ein Teller voller Schnecken sollte es sein an diesem Karnevalswochenende: Ihr Kostüm: Ein schmucker Überwurf aus Zuckerguss, Rosinen im Haar, gute Laune in der Tüte. Perfekt für unterwegs die fröhlichen Naschrondelle. Sie zwinkerten mir zu - aus dem schmalen (Werbe-)Rezeptheft der Buchhandlung. Nimm mich mit. Back mich. Iss mich. Vertrau mir. Was sie halt alles so rufen, diese Schnecken. Wollt ihr auch?

Ich höre ein >Ja< und sage: Wiegen und sieben. 320 Gramm Mehl und 1 Päckchen Backpulver. Dazu: 75 Gramm Zucker, 1 Päckchen Vanillezucker, 1 Prise Salz, 1 Ei, 150 Gramm Quark und 100 Gramm Butter in Würfeln. Holt den Knetrührer aus dem Schrank und züchtet einen glatten Teig heran. Gerne auch mit den Händen nachhelfen. Und dann: zu einem blechgroßen Rechteck ausrollen und mit einer Paste aus 30 Gramm flüssiger Butter und 100 Gramm Marzipan bestreichen, aufrollen (von der Längsseite) und in fingerdicke Streifen schneiden. Auf die Seite legen, sanft plattdrücken und ab aufs Blech damit. Einheizen, den Ofen auf 180 Grad und 15 bis 20 Minuten backen. Kurz abkühlen lassen und mit einem dicken Guss aus Zitrone und Puder begießen.

Alaaf.

Weiteres >Sonntagssüß< sammelt heute Julie.

(aus dem Buch: >Heimwehküche Backen<)

14.02.2012

herz verschenkt


Mit viel Fantasie und Augenzukneifen lässt sich ein Herz erkennen, oder? Ich halbierte die kleine Brezel am Morgen, butterte sie, legte sie aufs B(r)ett und sah auf einmal so etwas wie ein Herz im Inneren. Das schenk ich euch jetzt. Und woran ich mein Herz noch verloren habe gerade, das zeige ich euch auch:
Ich verlor mein Herz an diese rote Salatkomposition.
Ich verlor es an Marni.
Ich schenkte es den Kissen von heute – schmidt.
Es klopft für Julies Hefekranz.
Für die Cappuccino-Schokolade ebenfalls. Mit Doppelkammer!
Immer wieder neu verschenke ich mein Herz an >My new Roots<.
Und an dieses Video (von >tiger in a jar<). Das funktioniert jeden Tag.
>If I knew you were comin', I'd've baked a cake ... baked a cake<. Gut, dass ihr wisst, dass wir kommen - immer sonntags. Und übernächsten Sonntag sogar schon seit einem Jahr. Hurra hurra! Vielleicht mögt ihr uns etwas besonders Schönes backen? Wir bringen auch Geschenke mit.

Das Herz habt ihr ja schon.

12.02.2012

apfel und schnee

mürbteigboden mit apfelgelee und sahne I fräulein text

Eigentlich war mir heute gar nicht nach Küche, Ofen, Hitze - Arbeit. Ja, Arbeit. Ich knete gerne, ich rühre liebend, aber manchmal fühlt es sich doch ein wenig anstrengend an: sonntags in der Küche. Deshalb war der Plan: einmal aussetzen. Und dann wurde doch alles anders. Kam wieder der Wunsch durch, etwas zu probieren. Da knabberte das leidenschaftliche Gefühl die Bilder an. Diese Bilder von Lottie + Doof. Vorsorglich hatte ich am Samstag schon geprüft, ob alles da wäre - falls. Ich wusste, ich könnte, wenn ich wollte. Und dann wollte ich. 

Hätte ich allerdings vorher geahnt, dass der Teig erst im zweiten Anlauf gelingt, hätte ich mich wahrscheinlich anders entschieden. Zuviel Salz, das konnte auch der Zucker nicht mehr federn. Doch der Apfelsud köchelte bereits dem Ende entgegen. So nahm schließlich am späten Nachmittag im blauen Schimmer des Tages ein Mürbeboden mit Apfelfüllung und Sahneschneedecke zwischen der Arbeit Platz. Es schließt sich der Kreis. Apropos Platz: Lotte Douwes kennt die >Kitchen Levels<. Ich sah sie im Januar auf den >Passagen< in Köln. 

Bei Katrin findet ihr heute schokoladenbraune Ebenen - und das >Süß< später auf der Tafel.

Schönso.

08.02.2012

kokosträume

kokosriegel I fräulein text
kokosriegel I fräulein text

Du wärst mein bestes Betthupferl. Ein Traum in Weiß, um es mal etwas kitschig auszudrücken. Die Kokoskrönung auf meinem Kissen - würdest Du es bis dahin schaffen. Du bist so gut, um wahr zu sein. Und deshalb bist Du auch schon weg. Schwupps. Von der Hand in den Mund. Und in die Tüte.

Die Dritte im Bunde: Neben Snickers und Twix, das bindende Glied in der süßen Kindheitskette. Die beiden anderen der Ansporn, Dich zusammenzurühren. Ganz fix funktioniert das, einzig und allein die Glasur erfordert ein wenig Geschick und Geduld. Ich habe es erst mit der Pralinengabel probiert, doch mit ein paar Wendungen geht es auch so.

Und zwar aus 150 Milliliter Kokosmilch, die mit 60 Gramm Zucker auf der Flamme köcheln. Angemerkt: Wer nicht gerne zuckert, probiert's mit dieser Variante. Dann wird gekippt: 2 Teelöffel (Weizen-)Grieß und 100 Gramm Kokosraspeln. Runterschalten, eindicken bis eine formbare Masse entsteht. Abkühlen lassen. Anschließend kleine Barren formen. Ich habe insgesamt zehn Riegel modelliert. Im Tiefkühlfach anfrieren, damit die warme Schokolade, das Kokosgut nicht in Teile zerreißt. 100 Gramm dunkle Schokolade (mein Klassiker: >Grand Noir< von GEPA) über dem Wasserbad schmelzen und mit einem Pinsel auftragen. Das ist ein wenig kniffelig, aber ihr macht das schon! Wieder kaltfrieren. Essen. Verschenken. Ich tausche meine Träume gegen Tortellini.

Die Postkarte kommt übrigens aus dem >Museum für verwandte Kunst<.

(Rezeptquelle: Suppentopf

05.02.2012

marmor


Wenn es sich so richtig einkribbelt in Nase und Kopf, verlangt mein Herz immer nach Ehrlichkeit. Ein stückweit kommt auch die Sehnsucht nach der Kindheit auf, nach Dingen, die früher schon besonders gut waren, und immer halfen. Kurz: Mir war nach einem Marmorkuchen. 

Gebacken als Gugelhupf: die sanften Schwünge, das leicht gewirbelte Muster, das große Loch in der Mitte und später dann die Haube aus Puderzucker. Nix Aufwendiges, nix Dolles, noch nicht einmal eine Marble-Cake-Optimierung, sondern das bewährte Rezept aus dem schon leicht vergilbten Kochbuch von Roland Gööcks. Da wird noch mit Kakaopulver und nicht mit Schokolade gebacken. Ein sanftes Braun nur, das die Seele streicht. Marmorhupf bereits zum Frühstück, am Mittag, am Nachmittag, am Abend. Dauermarmor am Sonntag. Und Musterfreuden dank Kuchengitter.

Ich stehe bereit zum Empfang.

PS: Mittlerweile gibt es trotz allem einen neuen Favoriten . . .

04.02.2012

himmelhoch


Die Woche ist davongeflogen und hat ein paar fiese Viren mitgebracht. Die Woche ist davongeflogen, ein Transporter hat gestoppt und mir zwei Kistentürme dagelassen. >Da< ist auch noch mein schönes Eisblumenfenster, bevor es in 19 Tagen ausgetauscht und damit für immer verschwinden wird. (Fast) zwei Jahre sind auch davongeflogen. (Du, halt dich gut beim Wolkensurfen fest!)

Was war noch? 

Gesehen The Art of Pesto. 
Gehört Viel Bla Bla.
 
Gelesen Ein grünes Buch.
Getan Den Rücken therapiert.
Gegessen Apfel-Sellerie-Suppe mit Sesam.
Getrunken Heißen Winterapfel - und heißes Ingwerwasser.
Gefreut Über meine zwölf Transportkisten, (die jetzt erstmal im Weg stehen).
Geärgert Über den Vermieter, der die riesengroße Kastanie vor meinem Fenster >umhaut<. Festketten ist bei diesen Temperaturen eher keine Lösung.
Gelacht >Sonntag ist der Tag, an dem Gott die wollenen Schlüpfer anbehält.< (Aufgeschnappt bei Suzy et son Lapin.) Apropos Sonntag: Morgen wird hier bei mir gesüßt!
Geplant Kopenhagen im späten Sommer.
Gewünscht Einen Gemüsegarten. Und >Jutta<.
Gekauft Ein Schwalbenschwanzkleid von Rundholz.
Geklickt Lotte Douwes. 


(Wochenrückblick nach einer Idee von Fräulein Julia)

01.02.2012

winter

Katherine Hooker über Ill Seen, Ill Said. Chai-Rezept von Trula. Decke >Polka< von Klippan über artgerecht wohnen. >how to make< Butter über omnomicon. Chalet von Axel Vervoordt über Happy Interior Blog (Foto: Andreas von Einsiedel). Teller von >Rym< über Fine Little Day.

Eisgraublau und kalt. Schneidender Wind. Winter, du bist da - und inspirierst mich zu einer neuen >Pinnwand<. Mit Farben, Formen, Materialien und einem Duo aus der Speisekammer. In diesem Fall aus Tasse und Glas. Chai und selber Buttern. 

Apropos Butter: Der Gegenpart - das Brot - ist meine Herausforderung des Februars. Für Ricarda (von 23qm Stil) lehnte ich mich soeben aus dem kalten Fenster und versprach ihr, ein Brot zu entwerfen. Eins ganz nach ihrem Geschmack. Dafür habe ich jetzt 28 Tage Zeit. Wenn es gelingt, lasse ich es euch natürlich wissen. Und nochmal apropos - diesmal Brot: >Stulle of the Week<.

Ja, wenn wir schon bei Lebensmitteln sind, mache ich euch - und vor allem die Berliner - auch noch auf die Aktion >Esst Misfits!< aufmerksam. Gemüse, das aus der Reihe fällt, gab/gibt es in der >Markthalle Neun<.

Und jetzt lasse ich mich draußen ein wenig anfrieren, um mich dann wieder angemessen aufzuwärmen. Kommt noch gut durch diese Woche.