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Bananenwürzwürfel
und
Anisvögel
.
Gedanken wegbacken – das funktioniert. Zumindest bei mir. Mit der Ofenhitze schmilzt der Frost. Zitrone, Schokolade, Banane. In der Reihenfolge. Und die Letzte die Beste. Eines Abends stolperte ich im Netz über Myriam. >Myriam und die Meisterbäcker<. Im Schweizer Dezember hat sich Myriam durch 15 Küchen gebacken. Immer auf der Suche nach dem Meisterwerk, dem Liebling oder dem Rezept, das sich seit Generationen durchreicht. Und das äußerst sympathisch, feinfühlig, interessiert und sprachlich so wärmend. Genau das Richtige also.
Bei der ersten Folge blieb ich kleben. Am >fantastischen Bananen-Gewürzcake< von Tanja Grandits. Schaute die Folge vor und zurück. Fing an zu backen. Im Video wurde so einfach gerührt. Genau so, und ich zog klebrige Gummiwürfel aus dem Ofen. Der Geschmack allerdings richtig toll. Ich bin keine besonders gute Freundin der Banane, aber in der Kombination mit Pfeffer, Koriander, Zimt, Nelke, Anis, Kardamom und Vanille ist sie wirklich sehr, sehr fein. Zweite Runde also – mit Finessen für plustrige Würfel, in denen Anisvögel zu fliegen scheinen.
Hier das Rezept.
Hier meine Vorgehensweise.
Gewürze in einer Pfanne trocken rösten:
10 grüne Kardamomkapseln
3 große Sternanis
8 Nelken
30 runde Korianderkörner
Wenn ihr habt: Zimtblüten.
(Ich habe unter die gesiebte Mischung später
gemahlenen Zimt gerührt,
ein sparsames Teelöffelchen.)
Im Mörser zusammen mit 5 oder 6
schwarzen Pfefferkörnern mahlen – dann durchsieben.
Ein wenig aufbewahren für den Staub später.
225 Gramm braunen Zucker mit zwei Eiern schaumig schlagen, bis sich eine dickliche Creme ergibt. Drei bis vier Minuten etwa. Das Mark einer Vanilleschote hinzufügen, 60 Milliliter Walnussöl sowie 150 Gramm flüssige Butter. Schaumig rühren. 225 Gramm Mehl (Typ 405) mit einem gehäuften Teelöffel Backpulver und einer Prise Salz vermischen und sieben. Unbedingt sieben. Unterheben. Gewürzmischung hinein. 225 Gramm Netto-Banane in Scheiben säbeln und mit der Gabel vorsichtig (!) zerdrücken. Im ersten Versuch habe ich nämlich die feinen Fasern der Banane mit dem Pürierstab kaputtpüriert, was mich wohl die klebrigen Würfel fabrizieren ließ. Kurz unterrühren mit dem Handmixer. Eine flache, quadratische Form (20x20 cm) mit flüssiger Butter auspinseln, den Teig eingießen. In den vorgeheizten Ofen schieben bei 180 Grad für 45 bis 50 Minuten. Immer wieder mit einem Holzstäbchen testen, bis dieses teigrein ist. Stürzen, auskühlen lassen, in Würfel schneiden. Gewürz mit Puderzucker mischen und bestäuben. Ein Tee dazu oder heiße Schaummilch. Ist der Würfel in der Taille zartsaftig, ist er perfekt.
So gut.