Heute schneit es.
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Ein frohes
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o
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Über die freien Tage räume ich. Platz muss her, alte Dinge müssen weichen, vergessene sollen wieder Teil (der Küche) werden. Die erste Errungenschaft des Gründonnerstags: mehr Arbeitsfläche – und damit Raum für 96 Hörnchen. Raum für eine Hügellandschaft aus Nuss und Zucker, für raumgreifendes Rollen und Formen und kontrolliertes Wildsein. Ich gebe zu, ich bin so gar nicht aufgeräumt während des Backens und auch Kochens. Selbst beim Fotografieren wird manchmal fein geschummelt. Eine großzügige Handbewegung sorgt für ein freies Blickfeld. Alles einmal kurz raus aus der Szenerie.
Zurück zu den gerollten Falten: Ich entdeckte das jüdische Festgebäck namens >Rugelach< letzten Sonntag bei Sybille, die wiederum bei Petra fündig wurde. Im Inneren verbirgt sich ein weicher Kern aus Nougat. Wahnsinnig gut, wahnsinnig einfach, wahnsinnig niedlich. Apropos Nougat: Eigentlich war ich auf der Suche nach einem hochwertigen haselnussreichen (Bio-)Nougat. Habt ihr da eine Empfehlung für mich? Ich habe gestern eine Scheibe vom großen Confiserieblock verwendet. Den mochte ich auch, aber besser geht ja immer.
Jedenfalls: Der Teig knetet sich zusammen aus 200 Gramm weicher Butter und 300 Gramm Mehl (Typ 405) sowie 1/8 Teelöffel Salz. Achtung: Staubt! Kurz angeknetet mischen sich noch 200 Gramm Frischkäse ein. Der Teig hat eine leicht klebrige Konsistenz, lässt sich aber später perfekt verarbeiten. Mindestens eine Stunde kühlen. Anschließend in sechs Portionsbälle teilen.
Die Nuss-Zucker-Mischung >anschütteln< aus 150 Gramm gemahlenen (und wer mag, auch gerösteten) Haselnüssen, 75 Gramm Rohrohrzucker und 75 Gramm Kandisfarin (und optional etwas Zimt). Einen Sechstelschwung auf die Arbeitsfläche streuen, Ball hineinsetzen, kurz von beiden Seiten anstreuen und dann zu einem dünnen kreisrunden Fladen ausrollen. Beidseitig und möglichst flächendeckend im Streu wälzen. Mit dem Messer jeden Fladen in 16 >Tortenstücke< teilen. Ich habe großzügig und unkonventionell aufgeviertelt – und nehme es da nicht so genau mit der einheitlichen Größe. Wer möchte, kann das Ganze natürlich auch exakter angehen – mit einem Tortenstückmarkierer zum Beispiel. Ein kleines Stück Nougat von der 200-Gramm-Gesamtscheibe an der breiten Seite des Dreiecks auflegen und dann zur Spitze hin ein- und aufrollen. (Wie ihr aus der 200 genau 96 Stücke bekommt, könnt ihr ebenfalls bei Petra nachlesen.) Für meinen Geschmack könnte es übrigens noch ein bisschen mehr Nougat sein beim nächsten Mal.
Ab aufs Backpapierblech (drei Fuhren sind es bestimmt!) und bei vorgeheizten 175 Grad gute 25 Minuten bräunen. Wie immer plusminus. Die Hörnchen sollen Farbe annehmen wie nach einem angenehm durchsonnten Sommerurlaub. Nicht zu dunkel, nicht zu blass. Schmecken warm perfekt, halten sich aber auch dosenverdunkelt frisch. Wie lange? Bis es aufhört zu schneien.
Euch schöne FrOstertage.
Die wunderbare Karte ist von Ieva Jansone.