Es raschelt.
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Seit vier Jahren wieder. Dann, wenn der Herbst noch mit den Blättern punktet, schiebe ich als erste vorweihnachtliche Tat klebrige Gewürzstreifen mit Frucht und Nuss, mit Zimt und Muskat sowie ordentlich Sirup in den Ofen. Der Geschmack blieb einst befreundet kleben (Danke, liebe Manu!). Es ist die Kombination aus süß und krachend, aus zarter Kaffeenote, die mich - sonst so kaffeeabstinent - klingend kitzelt, es ist die zahnweiche Konsistenz und das Naschen im Quadrat. Mehr als vier streifengeviertelte Würfel auf ein Mahl passen nicht. Und das ist perfekt so. >Panforte< mag, wer Stollen mag. Behaupte ich - denn ein bisschen speziell ist es schon.
Ich spendiere den Streifen übrigens als Aromenplus kandierte Kumquat (statt Orange). Wer es grün liebt, greift noch bei ungesalzenen Pistazienkernen zu.
Für eine festliche Runde: Datteln hacken - die guten
fleischigen >Medjools< am besten und davon 50 Gramm. Ebenfalls
hacken: Espressobohnen, einen Teelöffel. Dann: Zusammen mit 150 Gramm Cashews, 50 Gramm Haselnüssen, 100 Gramm Kumquat kandiert und gewürfelt (hält der gut sortierte Gewürzhändler auf dem Markt bereit!), 100 Gramm Rosinen, 225 Gramm Mehl sowie einem Teelöffel Zimt und einer Prise Muskat vermischen. Kurz stehen lassen, und auf dem Herd 150
Gramm Zucker - zu gleichen Teilen braun und weiß -, 75 Gramm flüssigen
Honig und 75 Gramm Dattelsirup gemeinsam aufkochen und drei Minuten
köcheln lassen.
Schwuppdiwupp in die Nuss-Würz-Früchte-Mischung
kippen, schnell unterrühren und entweder in eine backpapierbekleidete
20er-Springform streichen oder einen entsprechend gekleideten
Backrahmen. Mit einem nassen (!) Löffelrücken rasch in Form bringen und bei
vorgeheizten 150 Grad etwa 45 Minuten backen. Auskühlen lassen. Mit
Zierschnee bepudern. Aufstreifen. Auswürfeln. Aufrauten. Aufbewahren (luftdicht verpackt natürlich). Zieht mit der Zeit fein durch. Ich habe mich auf drei Wochen eingependelt - deshalb ist genau jetzt die richtige Zeit dazwischen. Schmeckt würzig und süß. Schmeckt nach Fest.
Halleluja.
Moment ... das hebe ich mir noch ein bisschen auf.
Schönsten Herbst.
Gewinnen
Vanille °°
Nelken
Muskatnüsse
° Kardamom
Safran
Zimt ° °°
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Aromen in Dosen
Jedes Mal, wenn ich die >goldene< Tür aufschließe, ist er da - dieser feine Geruch nach Frucht und Grazie. Benetzt den Raum, lässt mich die Nase krausen, bewegt die Winkel mündlich. In einem großen Eimer schlummern die gepflückten Nachbarsquitten nun schon eine Weile. Ich kann mich kaum sattsehen an ihrem Aroma - doch irgendwann ist jede Zeit vorbei; und bevor ihr Kleid sich vollständig von Gelb nach Braun verfärbt, werde ich weich. Und sie erst! Unter krausen Streuseln mit Mohn und Haselnuss. Mit Birnen kuschelnd. Später pur oder mit einem Schlag Sahne gelöffelgabelt. Ein >Crumble< war's. Für Tangram fehlte in diesem Jahr die Geduld, aber königliche Stückchen, die gibt es noch einmal.
Ganz bestimmt.
Erste Tat: Eine ofenfeste Form bebuttern. Dann vier Quitten schälen, halbieren, vierteln, vom holzigen (!) Gehäuse befreien und in Stücke schneiden. Schickt sie anschließend sofort ins Schwimmbad: Die nackte Quitte bräunt zügig, eine Schüssel mit kaltem Zitronenwasser dient als Sonnenschutz! Drei kleine saftige Birnen ebenfalls schälen, entkernen, mundgerecht messern. Nach der Runde im Wasser die Quitten abtrocknen (sprich: tropfen) und in einer Schüssel zusammen mit den Birnen mit 50 Milliliter Quittensirup (wahlweise Saft) marinieren, großzügig mit Vanillepulver bepudern sowie mit einem 1/2 Teelöffel gemahlenem Ingwer und einer schwungvollen Prise Tonkabohne. Die Früchte in die Form kippen, mit den Händen gleichmäßig ausbreiten.
Bestreuseln.
Die krause Haube mischt sich aus 75 Gramm Weizenmehl (Typ 550) und 75 Gramm Weizenvollkornmehl, aus 30 Gramm gemahlenen Haselnüssen, 30 Gramm gemahlenem Mohn, 60 Gramm Rohrohrzucker. Mit den Fingerspitzen 100 Gramm Butterflocken einarbeiten bis sich eine gute Hügellandschaft formiert. Als Decke auf die Früchte ziehen. In den 180 Grad vorgeheizten Ofen schieben und für 30 bis 35 Minuten knusprig backen. Plusminus. Testet euren Ofen - und die Quitten auf ihren Biss. Lauwarm regnet der Geschmack herab. So mag ich es.
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Die Vanille war mir ein werter Quittenbegleiter, und soll deshalb auch euch beglücken - zusammen mit weiteren Aromen in Dosen. Ich verlose ein kleines Gewürzpaket mit vier Bio-Feinschmecker Basics (Nelke, Muskat, Kardamom, Zimt) plus Vanille und Safran von >Herbaria<, das festlich stimmen soll. So und so.
Alles, was ihr dafür tun müsst: Hinterlasst mir einen Kommentar unter diesem Beitrag - und verratet mir doch gerne euren weihnachtlichen Plätzchenfavoriten. Alle Kommentare zählen, die bis Sonntag, 17. November 2013, 24 Uhr eingegangen sind. Bitte hinterlasst mir in eurem
Kommentar unbedingt eine E-Mail-Adresse oder ein verknüpftes Profil, auf
der ich eine finde - für den Gewinnerfall. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; der Gewinn kann nur innerhalb Deutschlands versendet werden.
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Ein Hoch auf das Glück.
Und: Ein Dank an das >Kräuterparadies<, das mir die schönen Gewürze spendiert hat.
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Glückwunsch! Über den süßen Sechser im Gewürzregal freuen darf sich lena. Bitte melde Dich bei mir, damit sich das Paket auf die Reise machen kann. Und weil ihr meine Plätzchenvorfreude so wunderbar angekurbelt habt, lege ich noch ein kleines >Hurra< obendrauf. Ein weihnachtlicher Würz-Zweier (für Stollen und Kekse) geht an ...tatjana... Herzlichen Dank an alle Ideengeber - mein Liebling ist übrigens auch der nasevorntragende Vanillekipferl :)
Wie schön das war. Mitnehmen, wiederkommen, empfangen (werden) – auf beiden Seiten. In der Dreizehn treibt es mich ins Land wie selten in den letzten Jahren zuvor. Kurze Gedankenpausen, neue Eindrücke, Zusammensein bestreichen mich wohl- und heilsam. Liefern frischen Sauerstoff.
Mitgenommen
die letzten Mohnspitzen. Friesensüß wird Friesensüd.
ich bin ein neuer Fan des Parkplatzrastens. Schritt für Schritt zum Ziel.
so Quark wie Mohn
40 Milliliter Milch aufköcheln
von der heißen Platte ziehen
35 Gramm gemahlenen Mohn einrühren10 Minuten quellen lassen
3 Eier trennen
Weiß salzbeprist zu Schnee schlagen
Gelb mit 120 Gramm Zucker und dem Mark einer Vanilleschote cremig rühren
750 Gramm (Mager-)Quark und ein Paket Vanillepuddingpulver zulöffeln
Schnee vorsichtig einbesen, 5 Esslöffel Teig separieren
mit dem warmgewordenen Mohn verrühren
anschließend in seiner Gesamtheit vorsichtig einmarmorieren
in eine gefettete Springform füllen
im vorgeheizten Ofen bei 160 Grad O/U etwa 45 Minuten backen
abdecken, falls sich die Oberfläche zu sonnig verfärbt
ich mag ihn kühl am liebsten
Zitronenfäden aufstreuen
Mitgebracht
das Wort >verwandert<.
ein schlankes Marmeladenglas mit wilden Blaubeeren.
die Erinnerung an einen Nachmittag mit Kürbissuppe im Rucksack. Aufgekocht am Albtrauf. Sonne und Weitsicht – da warst du noch Oktober; an Olgabrezeln mit Guss.
Blättern im Quadrat mit Camilla Jensen und ihrem >Frühstück<. (Einst endeckt bei Maria.)
eine Tonkabohne (Immer her mit den Ideen!).
eine Vasenschwester für krause Säume.
zwei umfilzte Kiesel. Hier: noch mehr Zierde.
Grazia Variscos Kopfkino – gesehen im >Museum Ritter<.
einen Hefekranz aus der >Eselsmühle<.
einen Käseabend im Ohr, Grönland vor den Augen.
Menschen nah bei mir.
Empfangen
das neue Heimatzine mit dem Titel: >Gedeck<. So viel(e) Wunderbare(s) drin. Mit einem Klick in den Korb – direkt über Lina, Anselm und Sophie. Oder über Printe.
ein Gefäß mit spitzen Lippen – fein verlaufen, handgetopft. Danke, liebe miraculusa.
ein Paket mit hochgradig famosen kalligraphischen Postkarten. Jeder Satz, jedes Wort fühlt und klingt. Ganz bald im goldenen Schaufenster! Frisch angemerkt: Hier sind sie!
Quasi empfangen
Hefezopf und Quittengelee.
Lasst euch den November schmecken.
(Kuchenspitzeninspiration: Titatoni.)