Von den Zweigen
und vom Zeigen.
In welche Richtung geht denn der Geschmack? Hagebuttenverbindend erneut in den Norden. Aufgetischt zum >Friesensüß< - und pfeilschnell in den Mund; gabelten sich die Sanddornspitzen. Der persönlich liebste (Neu-)Zugang für die >Baking is making< Notizlinien. Der erste Zungenschlag: herb. Dann schleicht sich die Süße ein. Sie treffen einander und werden zusammen fruchtbar gut. Saftig, gar cremig. Und obenauf: bittersüße Schalenstreifen der Orange, die wie lose Tischtuchfäden über den Rand hängen. Natürlich besser schmecken.
Die erste Tat: Zesten. Von der heißgewaschenen und unbehandelten Orange. Einer. Mit drei Esslöffeln Rohrohrzucker vermischen und in die Warteschale schicken. Dann: den Saft gewinnen. Fünf Eier trennen - das Weiß mit einer Prise Salz zu Schnee schlagen. Das Gelb mit dem Orangensaft und 100 Milliliter ungesüßtem (!) Sanddornsaft (hier: meine Wahl) handmixerschlagend glattrühren. Den Eischnee als Berg in den See umtopfen, darüber 200 Gramm gemahlene Mandeln - gerne ungehäutet - und 100 Gramm Puderzucker sieben. Mit einem Schneebesen unterheben, dabei glatt und luftig miteinander verbinden.
Den Teig in eine Springform (26er) füllen. Der Boden mit Backpapier bekleidet, der Rand gefettet. Bei 160 Grad Umluft auf der mittleren Schiene etwa 40 bis 45 Minuten backen. Testet mit dem Stäbchen! Ich bevorzugte eine leicht gebräunte Kuchenkuppe. Während sich der Sand durchhitzt, drei üppige Esslöffel bittere Orangenmarmelade erwärmen - und direkt nach dem Ofenbad mit der Löffelrückseite auf die Kuchenoberfläche auftragen. Den Orangenzucker dazustreuen. Abkühlen lassen, aus der Form lösen. Auftischen. Augen schließen. Den Norden hören.
Es gibt immer einen Weg. Rechts oder links - ich muss mich nur entscheiden.
Schöne Woche.
(Danke an die Küchengötter.)