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Kann ich im Mai noch Zitronen auftischen? Rhabarber hin oder her, Erdbeeren eher noch hin, Parfait jetzt da. Also: Ja! Und eh schon passiert. Denn das Kühl hob ich bereits vor längerer Zeit aus dem Tief, finde aber, es gehört genau jetzt in Form und Scheiben gebracht. Als süßer Vorgeschmack auf den Sommer. Man wird wohl noch träumen dürfen.
Einen sehr ähnlichen Block servierte ich übrigens betitelt als fruchtige Terrine vor zwei Jahreskreisläufen, doch der Baiserberg schmilzt noch lange nicht (trotzdessen ich das EiW neuerdings auf bosnische Art verabschiede ;)). So schlage ich nun erneut das Zelt aus und schichte ein schlichtes Eck aus Sahne, Schaumgebäck und Zitruscreme hinein. Mit dem Blick nach oben, nach unten und nach vorn sowieso.
Das Rezept liefert mir derjenige, der mir in der Küche einfach am nächsten steht. In seinem Tagebuch blättere ich nur zu gerne. Er nennt es übrigens >Himmlisches Orangen-Zitronen-Parfait<. Ach, Brücken baue ich am liebsten. Nun also: Wie geht’s?
Ihr braucht >Lemon Curd<. Für die ganz schnelle Version hat es jemand anderes für euch gerührt, andernfalls rührt ihr selbst. Für zwei Gläser: den Abrieb und Saft von vier Bio-Zitronen (ich habe anteilig Limetten verwendet) mit 200 Gramm (Rohrohr-)Zucker und 100 Gramm Würfelbutter in einer hitzebeständigen Schüssel zusammen. Angemerkt: Beim nächsten Mal würde ich den Zucker deutlich reduzieren! Hängt die Schü ins siedende Wasserbad und rührt (mit einem Holzlöffel oder Schneebesen), bis sich die Butter aufgelöst hat. Flößt drei gabelverquirlte Eier und ein Gelb hinzu – und rührt weiter. Stetig, mit Muskelkraft, 10 Minuten lang. Bis eine dickliche Creme vom LöBes fällt. Abkühlen lassen, eventuell noch einmal durchfahren, in saubere sterile Gläser füllen, verschließen oder verwenden. Etwa 300 Gramm davon.
In einer neuen Schüssel 500 Gramm Sahne weich wallend aufschlagen, 180 Gramm Baisers einkrümeln – in der Größe zwischen >feinem Kies und Sahnebonbons<, sagt Nigel. Dann die Zitronencreme in Bahnen unterziehen und die Zeste einer Bio-Orange darüberreiben. Sanft verheben und in einen frisch folienbekleideten Kasten füllen. Meiner misst – soweit ich mich erinnern kann – klassische 30 Zentimeter. Ich könnte mir übrigens auch einen schönen Rehrücken dafür vorstellen. Gefrieren, am besten über Nacht. Vor dem Servieren kurz antauen lassen. Oder macht es wie ich: Kalte Scheiben schneiden und dann auf dem Teller randschmelzen lassen.
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Voilà.