. . . .
. .
.
.
*
*
*
ganz Ohr:
früher oder später
blüht der Holunder
früher oder später
blüht der Holunder
. . . .
..
.
. . . . . . . . . .... . . . . . . . . . . . . . ... . . . . . .
. ..
An einem warmen Sonn(en)tagsmai flüsterte mir das Gartengrün ins Ohr: Holunderblüten. Nur ein Wort – und ich bin reif, denn die kleinen Sterne sagen meinen frühen Sommer an. Den mit der zarten Wärme und der forschen Luft. Den mit den frischen Füßen und den guten Abenden Ach, für mich könnte immer früher Sommer sein. Oder später. Apropos früher oder später: Dieses Jahr hollert es zwar früher als im letzten, doch für die ganz Frühen (wie mich) parkt zum Glück gar fruchtiges Gepäck im Kühlschrank. Bereits in der Dreizehn gepflückt und aromatisch verpfropft, verkonfiführt es nun verpackt in einer flaumigen Roulade aus Biskuit, die bei der Trennung schmackhaft zischt: >Du wirst mich mögen<.
Ohja, und ich mag dich – sehr.
Für eine kühle Rolle also (und 12 Scheiben) mit Holunderblütencreme und Pistazienknack, braucht es trotzdem einen warmen Ofen; vorgeheizt auf 200 Grad O/U. Denn die Basis bildet ein Biskuit. Und bevor ihr jetzt ehrfürchtig die Zeilen über(sc)rollt: So eine Roulade bekommt jede*r hin. Nicht nur sonntags. Wirklich – nur ran ans Gebäck! Dafür vier Eier trennen und das Weiß mit einer Prise Salz zu Schnee anschlagen. Nach ein paar schaumigen Umdrehungen 25 Gramm Puderzucker einrieseln und flott zum Berg aufmixen. Überkopfprobe, wer sicher gehen möchte. Das gelbe Quartett mit 75 Gramm Feinzucker und einer Messerspitze Vanille dick und cremig (!) aufschlagen. Ist das geschehen, den Schnee über der Creme auftürmen und mit 75 Gramm Dinkelmehl (Typ 630) – gemischt mit einem halben Teelöffel Backpulver – besieben. Locker mit einem Besen unterheben; ein flaumiger Teig mit luftigen Bläschen soll entstehen. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech fließen lassen und gleichmäßig verstreichen, in den Ofen schieben und 10 bis 15 Minuten lang zu einem goldigen Eck heranzüchten. Sofort auf ein mit Zucker bestreutes Geschirrtuch stürzen, das Papier abziehen und zusammen mit dem Tuch von der Längsseite her aufrollen. Das sichert die Form und beugt späteren Bruchstellen vor. In Ruhe lassen.
Für die Füllung 250 Gramm Quark (20 %) mit sechs großzügigen Esslöffeln Holunderblütensirup glattrühren. Abschmecken und nachsüßen bei Bedarf; eure Zunge gibt den Takt vor! Vier Blätter Gelatine in kaltem Wasser einweichen, ausdrücken, in einem Topf gemeinsam mit zwei Esslöffeln des Kaltwassers zart erwärmen, auflösen. Mit ein/zwei Löffeln Holunderquark akklimatisieren, um doofe Klümpchen fernzuhalten, dann zügig unter die Masse rühren. Kurz zur Gelatine: Ich bin kein großer Fan der Blätter und auch kein großer Fan schnittfester Cremes, in diesem Fall finde ich die schaumigporöse Konsistenz dank Tine jedoch ideal – und der Rollenform fröhlich zugetan. Fühlt euch dennoch frei, zu experimentieren – sei es mit Agar Agar oder auch ganz ohne. Die Creme kühlstellen und anziehen lassen. Auf halbfester Strecke 250 Gramm geschlagene Sahne unterziehen.
Nun den Biskuit entrollen, die Innenfläche mit Holunderblütengelée saftig bestreichen – in meinem Fall aus dem bewährten Glas mit Sekt –, die Quarksahne aufglätten, eine Handvoll ungesalzene und gehackte Pistazienkerne aus selbiger fallen lassen, und den Bi wieder aufrollen. Das ist der trickreichste Part an der Rolle und erfordert etwas Fingerspitzengefühl. Habt ihr zu viel Creme, nehmt sie beim finalen Überschwung mit einem Löffel ab. Sie schmeckt auch pur und gekühlt zu gut. Die Rolle auf der Naht absetzen und (auf einer Platte) runterkühlen lassen. Unbedingt geduldig sein. Vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben und messerscharf in Scheiben schneiden. Wer mag, setzt noch Pistazienschmuck aufs Haupt.
Eine Geschmacksverbeugung meinerseits – und bereit für die nächste Rolle.
Womit füllt ihr gerne?
Ich höre (zu).
Mit Erdbeeren und Sahne. Lasse ich füllen, denn meine Schwester macht die beste Erdbeerbisquitrolle der Welt, mit der ich nie konkurrieren wollte. Womöglich sollte ich mich aber mal an der Holunderblütenrolle versuchen? Sirup und Gelée wäre noch genug da...
AntwortenLöschenHerzlich, Katja
dann wäre es zumindest keine direkte konkurrenz ;)
LöschenHolunderblüten. JA! Unbedingt. Ich liebe, L I E B E, diesen Duft und Geschmack.
AntwortenLöschenvom feinsten! ich glaub, ich lasse auch lieber füllen. mit deiner sicher ganz und gar göttlichen creme oder mit einer schokosahne, wobei neben dieser rolle unbedingt ein paar erd- oder himbeeren liegen sollten.
AntwortenLöschenliebe grüße!
recht hast du - und da waren tatsächlich auch ein paar ;)
Löschenja der Holunder ... süß-weiße Mikrosterne.
AntwortenLöschenich kann keine so kunstvollen Rollen, aber assoziiere:
Holundersirup aus Mutterhänden, sommerlang Sommertrank vermischt mit Sprudel.
so lieb ich ihn auch sehr!
Löschenfein fein fein
AntwortenLöschenbei mir stehen noch zwei flaschen sirup vom letzten jahr im kühlschrank...
kennst du dich mit der haltbarkeit aus?
einfach mal schnüffeln und schlecken vielleicht...
lass es dir schmecken!
meiner ist ja auch vom letzten - ich würde sagen: einfach mutig testen ;)
Löschenkönnte höchstens sein, dass er zu gären beginnt. hier schreitet er (leider) schon richtung grenze ...
Unbedingt mit Holunderblüten!
AntwortenLöschenSo schön zart und verzaubernd.
oh, dass will ich am liebsten jetzt sofort kosten.
AntwortenLöschenoh!
liebgruss
eni
So zart wie fein - wie gemacht für den berauschenden Holunder!
AntwortenLöschenauch hier hollert es schon überall.
AntwortenLöschennoch bin ich unentschlossen,
wo sie weiterblühen dürfen
heuer bei mir, geschmacklich.
Ich fülle die Rouladen gerne mit Himbeer- oder Erdbeerquark. Bis vor ein paar Jahren hatte ich auch sehr großen Respekt, diese Biskuitrouladen zuzubereiten. Aber seit ich das erste Mal eine erfolgreich gebacken habe, verstehe ich gar nicht mehr, wieso ich so lange gezögert habe.
AntwortenLöschengenau, einfach machen :)
Löschenha, perfekt. auch hier. bildschön. ich werde ins wochenende rollen. du animierst :)
AntwortenLöschenvielleicht musst du diesmal auch nicht die luft anhalten ;)
Löschenhuuu bepuderzuckert und gestäubt
AntwortenLöschenso fein und zart wie holunderblüten, dass alles
ach und da fällt mir ein:
ein fläschchen sirup vom letzten jahr nach deinem rezept sollte noch in der vorratskammer stehen / ich probiere mal :)
huppala: ein s im das zu viel.
Löschengedanklich also korrigierend ...
salute :)
LöschenHier: "spät aber doch" – gerade heute sind die ersten Blüten aufgegangen! Ich freu mich auf Holunderblüten in allen Variationen… und jetzt auch auf so eine gerollte! Liebe Grüße.
AntwortenLöschenMmmh, gute Idee.
AntwortenLöschenLaaaaaange her hab ich mit Erdbeeren und Joghurt-Sahne gerollt.
Vielleicht könnte man mal mit Schokoladensahne....
da bist du jetzt schon die zweite - ich ziehe die schokolade mal in erwägung ;)
Löschenoch weisst du
AntwortenLöschendu machst mir die angebstaubte biskuitrolle echt wieder schmackhaft
irgendwie war sie für mich lange ein absolutes 'no-go'
und ich könnte dir nicht einmal einen grund geschweige denn eine schlechte erfahrung damit nennen
komisch sind wir manchmal wir menschen
biskuitrolle ich gebe dir eine zweite chance
verdient hast du sie alle mal
happy wochenende
... also meine Großtante hat immer Marillenmarmelade mit Sahne verrührt und damit die Biskuitroulade gefüllt (den Rest hat sie noch oben drauf gestrichen) ... für alle die Marillen lieben (wie ich) eine leckere Variante. Mit Holder hab ich noch nie gefüllt, probier ich gleich aus ... freu mich schon drauf!
AntwortenLöschenund wie ich!
Löschendas wird hier probiert :)
Oh Hollunderrolle, das ist die beste Idee. Lecker!!!
AntwortenLöscheneine traumkombination. holunder und pistazie vereint mit der biskuitrolle, die ich (als kind einer dänin) immer zum geburtstag geniessen durfte. es war erdbeermarmelade drin und kokos am teigrand. deine variante gefällt mir heute liegt mir heute fast mehr. liebe grüße, wiebke
AntwortenLöschenach, die dänen und der kokos ... bin ja auch ein großer fan des drømmekage :)
LöschenLange habe ich keine Zeit gefunden in Blogs zu stöbern - oder gar einen Beitrag zu verfassen. Und nun stosse ich auf das hier! Nina. Deine Worte. Und die Rolle. Im letzten Jahr traute ich mich für das Osterbrunch auch am meinen ersten Biskuit. Gefüllt wurde er allerdings mit zitroniger Creme. Pistazien! Das muss ich probieren! So schön wie immer.
AntwortenLöschenegal wann - ich freue mich immer, anne :)
Löschendiesen sommer wird sicherlich nochmal gerollt. mir schweben beeren vor: die roten oder die schwarzen. wer weiß. oder vielleicht auch einfach nur die gute zitrone ...
Etwas später kommt der Kommentar. Ich bakce gerade lieber Kuchen, Biskuitrolle werde ich irgendwann einmal testen. Die Hollerblüten sind zum Gelee geworden, aber bald ist Mirabellenzeit- vielleicht geht auch das?
AntwortenLöschenUnd darf ich dich fragen, wer auf der Karte zu sehen ist? Eine gekaufte Postkarte, die man noch finden kann oder ein Erinnerungsfoto? Sie tauchen hier ja öfters auf und immer freue ich mich, sie zu sehen!
mannequins bei joe strasser, 1932. von marianne breslauer. eine einladungskarte zu einer einstigen ausstellung in der villa griesebach, keine post ... aber vielleicht lässt sich eine mögliche existenz herausfinden? jetzt wo du fragst, möchte ich es auch wissen ;)
Löschenund zur mirabelle: die macht sich bestimmt bestens in der biskuitmarmeladenversion!
danke für deine schnelle antwort! bei der kurzen suche im internet bin ich bis jetzt noch nicht fündig geworden. vielleicht sollte man in museumsbuchhandlungen ausschau halten.
Löschenihren nachlass verwaltet die ftostiftung schweiz...und auch so ist marianne breslauer eine interessante frau - selbst der kurzabriss auf wikipedia klingt interessant
viele grüße, marlene
... und es gibt einen ziemlich wunderbar aussehenden katalog im nimbus verlag, dessen neuauflage zumindest in vorbereitung ist ;)
Löschen