Alles beginnt mit der Sehnsucht.
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Vielleicht muss man sich gar nicht entscheiden. Weil einfach beides ein Geschenk ist. Das eine oder das andere ist letztlich egal. Wenn sich im Herzen ein Spalt öffnet, der prompt gestillt wird - durch ein Gefühl das irgendwo zwischen Wärme und Losgelöstheit liegt, und sich wie ein heilender Wattebausch in die Lücke presst -, dann ist es wohl richtig. Und in den letzten zwei Wochen (+) war es verdammt richtig. War er verdammt richtig: der erste Sommer in den Bergen. Das Meer in mir hat sich frei geschwommen.
Da waren schon ein paar Erwartungen aller ferienleichter Stimmung zum Trotz, da war die Unsicherheit über die richtige Entscheidung, die See gegen die Gipfel eingetauscht zu haben. Und am ersten Abend war da tatsächlich auch ein beklemmendes Gefühl, das mich eigentlich immer einholt, wenn ich woanders bin. Eine unsichtbare Schnur, die mich zurückfädeln will in das Bekannte. Obenauf gab es die schöngefärbte Vorstellung von bekräuterten Wiesen, von Luft, die Gedanken wegzieht, und von ein bisschen Heidi. >Herrje< und einmal ausatmen: Am Ende war es genau so!
Unterwegssein. Dass das zu meinem momentanen Faden wird, ich hätte es kaum geglaubt. Unterwegssein ist immer auch ankommen, sich einbetten in neue Oberflächen - nicht nur die der Matratze. Es ist gleichzeitig loslassen von gewohnten Strängen und bekannten Begleitern. Wenn gutes Essen und ein Zuhause genau das zu unterfüttern wissen, dann passt's. Hier hat es gepasst. Der Pinzgau hat mich willkommen empfangen. Im Dorf, (fast) touristisch frei. Mehr ein über die Schulter gucken - in einen Alltag, der natürlich nicht der eigene ist. Und dennoch hat er mir für selbigen so viel mitgegeben. An erster Stelle eine Bescheidenheit, auch eine Unverblümtheit, eine Grundehrlichkeit, ja, eine Zufriedenheit. Und an zweiter Stelle: Aroma.
Holunderblütenirup mit Krausminze, wilder Bergthymian, frische Pfifferlinge und eine Steinpilzkette, Kasnockerl und Almlachs. Schmarrn und Topfenknödel, Apfelkiachl und Povesen, Omelettes mit frisch gepflückten Waldheidelbeeren, die kleinsten Himbeeren der Welt, eine Wanne voller Kirschen, Marillenkonfitüre, Almbutter und Käse aus Kuh und Ziege, Schwäne aus Brandteig, Tafelschokolade mit Heublumenfülle, überhaupt: die schönsten Wiesenblumensträuße. Den Weitblick. Die Trittsicherheit. Das Vertrauen. Wermutwein und Wehmut in kleinen Dosen. Ein Kissen mit Zirbenholzspäne für ein ausgeruhtes Herz. Die größten Salzburger Nockerln zum Jubeltag. Distanz und ein: Auf, auf!
Außerdem: hochsommerliche Temperaturen, die mich weniger wandern als rasten ließen. Eine Sonne, die mir lächelnd bescheinigte, dass ich das >darf<. Anfangs noch gefühlt betriebsam gesteuert - im Modus des Erlebens -, hat sich genau das dann eingestellt, als ich mich davon gelöst habe. >Freiheitzeit<, wie Alma es so schön nennt. Das Essen und die Lebensmittel sind mir so wichtig geworden, dass sie die besten Zutaten sind, die alles einfach nur kostbar machen. Und der Müßiggang. Der Morgen und der Abend als befreiende Klammer für alle Gedanken und Momente. Ich zeige mit dem Finger auf Österreich. Da - genau da hin. Nochmal. Und nächstes Jahr möchte ich ans Meer. Ach, eigentlich sofort.
Passt scho.
Zuhause
:
Geschmacksträger
(–
–)
Mitgebracht: sonnengetünchte Beine (eine echte Seltenheit!) und ein Körbchen Pfifferlinge
Noch im Gepäck: ein Rezept für Wermutwein
Für alles, was man im Leben braucht: Süße, Schärfe, Säure und Bitterkeit. Denn das eine, kann ohne das andere nicht sein.
Er zieht bereits.
Einen Sommer, der gut zu euch ist! Ja, das wünsche ich.
Ein Hoch auf die Acht.
Berger Feinste Confiserie * Schokoladenweg 1 * Lofer // Museum der Moderne * Mönchsberg 32 * Salzburg // Schloss Mirabell & Mirabellgarten * Mirabellplatz 4 * Salzburg
du gipfelstürmerin :) der thymian duftet auch hier ... mal sehen, ob ich bald noch ein wenig lavendel dazupacken kann ... kussk
AntwortenLöschenDie Bilder entführen einen gleich mit in eine beruhigende Sinneswelt!
AntwortenLöschenDu hast es wunderbar beschrieben...
Einfachheit, Reduziertheit... ich wüßte nicht, was leichter zum Wesentlichen führt. Du hörst dich fein durchgelüftet an und auch die Bilder sehen erfrischt aus!
AntwortenLöschen...schönes Wochenende, Nina!
schönwo, liebe micha! nächstes mal fr - ich wüsste nicht, wer leichter zum wesentlichen führt ;)
Löschenhingabe und ehrfurcht der menschen. aus einfachen dingen besonderes machen. die jahreszeiten walten lassen. die farben, düfte und strukturen. genau das begeistert mich an den bergen. und begeistert lese ich deine eindrücke. allein deine kulinarische aufzählung macht herzklopfen und weckt große sehnsucht! von den bergen ist es oft nicht mehr weit ans meer...
AntwortenLöschen!
Löschenja.
LöschenNINA!
das war wunderbar und danke dir für das mitnehmen auf die reise.
dein strauß fasst das alles zusammen.
wild schön und kaum mit den händen zu fassen.
nur mit allen sinnen.
und schade, wegen letztem samstag.
so schön gesagt, julie ...
Löscheno wildberge
Löscheno sommerwolken
o sommerbeine
lebensreich
und wie schön, deine freiheitzeit ;)
ans meer
gern willkommen
hier
!
Oh ja, Julie.
Löschenihr sagt es :)
Löschen...alles beginnt mit der Sehnsucht:)
AntwortenLöschenWie sehr das doch stimmt! Das Sehnen macht es erst möglich sich in fremde Räume zu begeben,
Neues zu entdecken und sich dabei wohlig zu fühlen.
Ankommen tut einfach nur gut - zuhause oder anderswo!
Sonnige Grüsse
Gisela
... gestern habe ich noch an dich gedacht. apropos: wie war es in "amsterdam"? ;)
LöschenWie schön Dich wieder zu sehen.
AntwortenLöschenwie schön, dich zu lesen.
LöschenWunderschöne Impressionen!!!
AntwortenLöschenWir beide in den Bergen! Da bin auch ich erstaunt auch wenn ich es sehr genossen habe, ruft schon wieder das Meer. Nur so schön in Worte fassen kann ich es nicht ... Liebe Grüße, Wiebke
AntwortenLöschenein stRauß deR feinsten soRte.
AntwortenLöschendie ganzen beRgfReuden hieR und bei andeRen machen mich nachdenklich. vielleicht sollt ich es doch nochmal wagen ....
sommeR schön! und ja: auf die acht!
oh, fräulein, da waren sie direkt neben mir!
AntwortenLöschenherzlichst grüßt aus dem pongau mme u.
ach.
Löschensowas! es wäre ein leichtes gewesen ...
Löschendas freut mich ganz besonders, dass die alpen dich so herrlich umfangen habe. hast du mich von den gipfel doet unten winken sehen?;) lg, nikki
AntwortenLöschenja ;) und bei mehr minus grad wäre sicher auch ein stopp in mü drin gewesen!
LöschenWas für ein herrlicher Text. Ein (kurzer) Bergsommer steht mir noch bevor. Herzlichst, Sabine
AntwortenLöschenwas für ein glück!
LöschenDas klingt so wunderschön. Und die Bilder dazu. Wirklich gut. Es freut mich, dass dir der Müßiggang gelungen ist. (Ich bin auch ein Meermensch, und doch sind die Berge faszinierend und eindrucksvoll)
AntwortenLöschenNicht hier nicht dort - fort an einen anderen Ort. So geht es mir zur Zeit. Wunderbare Worte findest Du für diesen Zustand. Ja vielleicht muss man sich gar nicht für einen Ort entscheiden - Orte wechseln ist Inspiration - bei mir zwischen respektvollen Bergen und bergigen Hügeln... Grüße Iris
AntwortenLöschenOh Nina ein wohliges Einlesen hier bei dir :: es hat gefehlt in meinem alles ist neu :) ...liebste..
AntwortenLöschenEin bisschen mitatmen kann ich, wenn ich Deine Momente sehe, Deine Worte lese, wenn sich Berge nähern und Meer entfernt.
AntwortenLöschenAber letzt und endlich - beseelt.
Liebe Grüße . Minza