Rezepte und Geheimnisse aus der Klosterküche
Laurence und Gilles Laurendon
Gemüsegarten, Küche,
Heilkräuter, Süßigkeiten,
Marmeladen, Alkohol,
Liköre und Elixiere
272 Seiten
o oooo ooooo
Nonnenseufzer
Mit der Zeit - und der Erfahrung - bildet sich ein Eigengeschmack heraus. Das gilt ganz sicher auch für Kochbücher. Immer wieder animiert mich gebundenes Blatt, es zahlreich in die Hand zu nehmen. Die Freude daran lässt nicht nach, und wird es nie. Zu sehr verbinden sich (nicht nur im Rücken) Bilder, Kompositionen, Ideen, Ansätze und Geschichten zu einem Erlebnis auf Papier. Allerdings: Ich bin noch zielstrebiger geworden, weiß noch genauer, was mir schmeckt.
Die >Klosterküche< trifft.
Es ist die komponierte feine Suppe aus wesentlicher Bildsprache, wenigen, aber guten Zutaten kombiniert mit einem Bewusstsein für die Lebensmittel. Kennt ihr die Reihe >Zu Tisch in ...< auf Arte? Sie erinnert mich in ihrem Ansatz an dieses Buch. Weil sie mitnimmt, was da ist.
So konzentrieren sich die Rezepte auf zehn Kapitel, in
denen die Mönche uns ihre Art des Kochens zeigen, die gleichsam ihrer Lebensart
und dem Jahreslauf entsprechen: >einfach, schmackhaft und
ausgewogen.< Sorgsam grundbedürftig eben. Ohne Firlefanz - und
deshalb besonders schön.
Wir begleiten sie in den Gemüsegarten und ernten Bohnenkerne und Kopfsalat. Aus dem Hühnerstall entführen sie ein Huhn mit Blütengewand. Sie tischen uns Rindertopf mit Gewürzbrotsauce auf und ein Heilig-Geist-Ragout. Aus dem Wasser fischen sie Lachs mit Nusskruste und wildem Fenchel. Der Obstgarten schenkt ihnen eine Konfitüre aus schwarzen Kirschen und Walnüssen. Eine süßherbe Clementinenmarmelade. Pochierte Johannisbirnen. Im Kräutergarten sammeln sie Tee. Von den Feldern Buchweizen mit Pilzen. Milch verarbeiten sie zu Käsecreme aus der Garrigue - und als Zuckerbäcker lüften sie das Geheimnis der Schwestern Macarons. Sie zuckern Marzipankuchen mit Rosenwasser und frittieren kleine Nonnenseufzer. Ach. Aus dem Weinberg schöpfen sie ein Veilchenelixier und würzigen >Hypocras<. Und all' das mit Bedacht, mit Wertschätzung und Anmut.
So jedenfalls klingt die Sprache in meinen Augen nach. >Rezepte und Geheimnisse aus der Klosterküche< ist ein pupillenschmeichelnder Bildband mit ausgewählten Rezepten, die nicht überfordern, aber forden, den eigenen kulinarischen Ansatz immer wieder einmal zu überprüfen oder vielleicht neu auszurichten. Die satten Aufmacher und detailzarten Ilustrationen kitzeln meine Nerven dabei mindestens genauso.
Liegt ganz oben auf dem Stapel.
Das Gewürzbrot mit kandierten Früchten ist als erstes dran.
Die Schrift im Fließtext erinnert mich übrigens an die aus Nigels Küche/n/garten.
Plus. Punkt.
Danke an den AT Verlag, der mir dieses schöne Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.
klingt gut. werd ich mir mal merken! ich mag kochbücher, die einfache ursprünglichere rezepte enthalten.
AntwortenLöschenOh, das Buch sieht aber gut aus...ich steh ja auch total auf so "ursprüngliche" Rezepte und alles, was selbst gepflanzt, geerntet und zubereitet wird!
AntwortenLöschenLieben Gruß
Vanessa
Oh wow - das klingt nach einem tollen Buch - für meine Weihnachtswunschliste! Danke für's Zeigen!
AntwortenLöschenbitte, gerne!
Löschendie wächst auch hier der 24 entgegen ;)
....wie immer ein Gedicht....
AntwortenLöschenaufs haar (in der suppe oder außerhalb) die küchenart, die ich so ganz besonders liebe.
AntwortenLöschenwunderschön sieht es dazu aus, das buch.
eine aus-büchern-rezepte-köchin bin ich leider viel zu wenig (geworden),
aber da geht auch bibliophilie als grund; die kann ich vorweisen.
Hm, das Buch sieht toll aus.
AntwortenLöschendas klingt und frohlockt!
AntwortenLöschenNonnenseufzer - vieleicht umhüllt, gebacken und von oben... Da gibt es sicher viel geheimes feines zu entdecken. Das mach ich. LG Iris
AntwortenLöschenapropos blätter: ich hoffe, du hattest bereits gute wochenenstunden ;)
LöschenDanke Dir für das wunderschöne Paketchen - so liebevoll verpackt den Leseschmaus am Wochenende, welches durch die feine, Deine Lektüre ein besonderes wurde. Lieben Gruß - goldgefädelt. Iris
Löschenich grüße retour - und danke DIR :)
Löschenmerci, ihr alle!
AntwortenLöschenja, ich glaube, ihr hättet mit/freude :)
Oh, ich glaube, damit hätte ich auch Freude :) Was für traumhafte Bilder und Rezepte. Entführen in die entschleunigte Welt, die leider viel zu oft viel zu kurz kommt...
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Dani
Klosterküche liegt mir. Chichifrei. Ganz verliebt bin ich in die Idee von frittierten Nonnenseufzern und Heilig-Geist-Ragout... vor allem das Seufzen... das geht mir nicht mehr aus dem Kopf.
AntwortenLöschenVielleicht ist es aber auch das Ganze Drumherum, dass ich gedanklich mit Klosterküche verbinde, was sie mir auf Anhieb sympathisch macht. Die Konzentration auf das Wesentliche, die Stille, der Klostergarten, die reduzierte Farbigkeit, der lange Holztisch, an dem das Essen serviert wird, alle löffeln gemeinsam... Verklärtes Kopfkino.
Kopfkino macht Essen aber auch erst perfekt.
Herzlich, Katja