25.08.2015

renekloden

reneklodenkonfitüre I fräulein text



Reneklodenkonfitüre mit Limette, Ingwer und Vanille
be vor es vorbei ist
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Spätsommer. August. Renekloden. Oh là là. Der kürzeste Fruchtturnus. Nur ein paar Wochen – und die neigen sich. Dem Ende entgegen und zum Croissant hin. Im französischen Rückreisegepäck steckten zwei Kilo der Königin: >Reine Claude<. Schattierend irgendwo zwischen Staubwiesengrün und mattem Gold.

Was soll aus uns werden? Ich frage (mich).

Herr Slater (diese Liebe lässt sich einfach nicht verbergen) antwortet, und weist den Pflaumen als aromatische Partner Vanille, Ingwer und Koriandersamen zu. Auf letztere verzichte ich dann doch. Keine Experimente, bitte. Nicht jetzt!

Ich koche.

Vier große gute Gläser Konfitüre aus 1500 Gramm entsteinten Renekloden und 375 Gramm Gelierzucker (2:1), Vanillepulver (oder Schotenmark), gemahlenem Ingwer, Limettensaft. Püriere nicht. Bevorzuge eine fließende Konsistenz mit fruchtigen Fetzen. Fülle ab, schraube zu. Und jeden Morgen auf.

Bis, ja bis zum nächsten Sommer.

Wo gibt es das perfekte Croissant?

11.08.2015

minikäsekuchen mit polenta

mini käsekuchen mit quark und polenta I fräulein text

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Fast zehn Jahre hängt das Rezept nun schon über dem Herd. Als einziges. Na ja, fast – aber dazu irgendwann mehr. // Jetzt ist mehr! Festgeklemmt am Kuchengitter. Das immer so schöne Kreise in die Oberfläche tätowiert beim Überkopfschwung. Damals kochte Alfred Biolek sich in >alfredissimo!< herrlich unprätentiös mit viel Wein und einem Gast durch den Samstag. Und Anke Engelke brachte an einem dieser Samstage eben ihren Käsekuchen mit. Den >New-York-Cologne-Cheesecake<. Wie oft ich ihn mittlerweile schon gebacken habe, lässt sich nicht mehr zählen . . . irgendwann jedenfalls sagte ich zu meiner Freundin Juli: >Den kann ich tatsächlich im Schlaf. Auswendig. Nebenher.< Ja, so ist es – und so ist es selten (bei mir).

Witzigerweise habe ich den Teig direkt beim ersten Mal ganz ohne New York und ohne Köln (Frischkäse und Ricotta) in die Form eingestrichen. Beide haben sie mir nie gefehlt. Wie Ankes Original schmeckt, weiß ich also gar nicht, aber was ich weiß, ist: Mein Quark-Mini mit Polenta schmeckt nach all den Jahren immer noch so gut, dass ich niemals müde werde ihn zu beschwärmen. Er ist flaumig, leicht körnig durch den Maisgrieß, und lauwarm am besten. (Im Kühlschrank zieht er mir zu sehr an, wird fest. Wem das gefällt, der gönnt ihm natürlich gerne eine Nacht.) Pur mein Favorit dank zarter Süße. Wer lieber zu zweit is/s/t, portioniert musige Früchte (Himbeer, Erdbeer, Rhabarber) dazu.

Für eine 18er-Springform – oder auch eine 20er – gleiten drei Eiweiß in eine Schüssel, die drei Eigelb in eine andere. Das Weiß bestärkt noch eine Prise Salz, dann wird quirliger Schaum daraus. Ruhepause. Das Gelb freut sich über 100 Gramm weiche Butter und 100 Gramm (Rohrohr-)Zucker. Cremig soll es sein, bevor sich 50 Gramm grobe Polenta (ich vertraue auf die gute Tüte von >Alnatura<) und ein Teelöffel Backpulver einmischen. Anschließend: 400 Gramm Quark, die magere Version. Manchmal werden’s aus praktischen Gründen auch 500 Gramm, die allerdings machen den Kuchen im Ergebnis ein wenig dichter! Mit einem Besen den Eischnee luftig unterheben. In die bodenbebutterte Form streichen und den vorgeheizten O/U-Ofen schieben. Bei 180 Grad 45 Minuten. Eine goldene Hülle wäre perfekt. Weitere zehn Minuten bei leicht geöffneter Ofentür und temperaturlos nachziehen lassen. Idealerweise sackt der gute Mini nur minimal in sich zusammen. Je nach Wetter, Lust und Laune. Leicht auskühlen lassen, aus dem Ring befreien und bepudern. Lauwarm angabeln.

Habt ihr auch so einen Begleiter?

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Zwei weitere empfehlenswerte >genussimi<: Oma Mankes Hefeklöße von Meret Becker und Jutta Speidels Zimthuhn :) 

PS: Anne reibt noch Limettenschale hinzu!

05.08.2015

grün und gut (+ alles dazwischen)

grün und gut (+ alles dazwischen) I fräulein text

Aus der und in die grüne/n Reihe (#1 #2 #3 #4 #5) fällt das Gute. Denn alles schmeckt im Sommer eben mindestens doppelt – so gut. In Nachbars Garten, auf dem Balkon, in fremden Küchen und der eigenen. Gläserweise fließt es, tellerweise liegt es (da). So verknüpfe ich das Grün und alle aromatischen Schatten dazwischen diesmal mit dankenden Sequenzen. In Anlehnung an Katharinas feine Rubrik und Idee (Lest euch durch und quer und fest – unbedingt, bitte!), die als kulinarischer Sommerdank gerade ganz frisch in eine neue Runde schwimmt.

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· Nermin und ihrem Garten für den großen Bund Basilikum. Duftig, intensiv. Perfekt für ein goldbedeckeltes Glas Pesto, das sich um Pasta und Gemüse schmiegt. Brot bestreicht. Ein Stück Fisch beglänzt. Klassiker halt.

· der Balkonminze für ihr üppiges und prächtiges Gedeihen. Einmal gepflanzt, auf ewig ein Begleiter. Ananassaft, Kokoswasser, Eiskuben und/oder Limettenwürfel. Schütteln und löschen.

· dem Mixer. Für morgendliche Getränke. Gerne grün – oder auch anders.

· Katrin und Julie für ihre Zeit. Dafür, dass ihr seid, wie ihr seid. Mit euch ist essen wie Urlaub. Ein großes Glück :)
· den Cornflakes Cookies für lauthalses Krachen, und meiner Freundin Manu für das Rezept.

· dem Wochenmarkt für ein eiliges Sonntagmorgenfrohstück in Form von Buchweizenpfannküchlein. Schnell, süß, erfreut über das Zusammentreffen mit Himbeeren und Ahornsirup.

· meiner Edelstahlkuppel für kalte Bekanntschaften. Dich geb ich nicht mehr her!

· dem August für gelbe Bohnen. Knackig, leicht salzig. Natürlich mit Bo-Kraut. Oder Oregano.

· Sarah aus dem Gelben Haus für einen saftigscharfen, asiatisch ausgewürzten Gurkensalat mit Erdnuss.

· für nackte Kunst in der Küche, und zwischen den Seiten. Demnächst im Museum: Agnes Martin. Sehen und lesen. 

· Apro/po/s: Susann und Yannic für die schöne Post in meinem Kasten! Merci.

grün und gut (+ alles dazwischen) I fräulein text

#kulinarischerdank
grün und gut (+ alles dazwischen) I fräulein text

· der Melone für das, was sie am besten kann: lachende Münder hinterlassen.
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