29.12.2014

davor (+ dazwischen)

breit
über beide Winkel

über
die herr/z/lichen
Weihnachtsposten
lächeln

//
danke
:
)
die Flocken rascheln hören
blitzschnelle Dattelperlen aus dem Mixer fischen
:
dafür
:
fünfzehn Soft-Datteln (oder die guten >Medjools<, wenn ihr einen starken (!) Messerpartner habt)
mit zwei Esslöffel ungesüßtem Kakao
und einem Esslöffel Kokosöl (+/-) zur flotten Runde in die >Moulinette< stecken
aus der Masse kleine Kugeln formen
+ in ein Meer aus PulverK tauchen

lovefoodeat


 
auf dem Pergamentlaken herumblättern
einen belgischen >Peperkoek< aus der Papierbettwäsche befreien


Zweige behängen (mercimerci!) : im Dunkeln auf der KÖ kleine Vogelpunkte leuchten sehen : dem Reifen neues Leben einzwitschern






aus dem Fenster einer zarten Puderzuckerhülle gegenübersehen
fein besprühtes Goldgras ins Trockene bringen

Wärme aus dem Umschlag ziehen
über einen Handschuh für die Küche freuen






besten Besuch empfangen

dieser Ausstellung froh vorausäugeln
Gedanken bündeln
+ ganz viel dazwischen.

//
Habt es warm.
Habt es funkelnd.
Habt es leise, habt es laut.

Lacht, weint, tanzt.

Schaut nach vorne, schaut zurück.
Hört und horcht.

Öffnet – das Herz und vielleicht auch die Fenster.
 -
Hier wird (wie im letzten Jahr) geräuchert.
Dank Caro und Katja.

// Übermorgen nun schon vier Jahre an diesem Platz.
Wir lesen uns wohl wieder.

16.12.2014

zetteln

Schwedische Lussekater o Safrankatzen

Weihnachtsplätzchen: Rezept für Orangenschnitten und Vanillekipferl

In diesen Tagen ist es ein wenig kalt im Kopf. Umso schöner, wenn dann die Heizung anspringt und warme Gedankenluft durch den Bildschirm schickt. Weil ich sie so mag, die Listen (auch bei anderen immer wieder gerne), und die (vor)weihnachtliche tatsächlich überschaubar ist und Raum lässt, gibt es hier heute eine. Mit W und Froh und Aha und Mmh und So.

Backt kleine Katzen!
Und Kipferl und Schnitten, wenn ihr mögt.
Trinkt den Sonnenglühwein aus der >Photisserie< (läuft seit dem ersten Advent bei mir regelmäßig über den Schöpflöffel – mit Satsumarädern, Rum, ein bisschen mehr Anis und Nelke). 

Neben mir im Bett liegt gerade Gabriele.
Dazu stieß mich Katja (recht passend) auf das Alleinsein.

Es gefällt mir bei Cynthia – und so sehr bei Katrin.
Wenn noch Platz ist, muss es Ina Gartens Kuchen sein. Oder die Hörnchen von Frau Gold.

Verschenkt: >Der Tannenbaum<.
Rückenbeglückt: mich selbst. (Danke, Karamelo – für diesen schönen Tipp!)
Gewünscht: Ja doch, da wäre was: so ein Duftkubus wie der bei Nicola. Und Zirbennebel (zum Auffrischen der Erinnerungen). Apropos Nicola: Ich mag ihre Serie >Im Augenblick< sehr. Und Barbara durfte dank ihr auch schon einziehen.
Kann ich jetzt noch einen Adventskalender empfehlen – oder auch zwei?
Dieser hier wird täglich beklickt. Und Stephanies!

Zum ersten Mal werde ich eine Festheimkehrerin sein. Wenn auch anders: kurz vor der 24 noch austrauerwärts – und dann von dort wieder zurück ins eigene Zuhause. Vielleicht fühle ich trotzdem ein wenig von dem, was Julia schreibt.

Vintage Kerzenklemmen zierratundgold

ein 
Ewig
Lich(t)
°

Auf bald.

+
Was steht denn gerade auf eurem Zettel?

24.11.2014

engadiner nusstorte

Engadiner o Bündner Nusstorte
Engadiner o Bündner Nusstorte
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kulinarisch gabelwandern in den walnussbergen


. . . .                                          .

. . . .

Es gibt solche und solche – Kuchen. Die ganz spontanen, die mir von Seiten (seien sie gedruckt oder gepixelt) auffordernd entgegenlächeln, und die, die sich zeitüber verdichten bis zur Tat. Die aus Erinnerungen, aus Momenten – erlebt und gesehen – zusammenwachsen wie ein Berg frisch geknackter Walnussschalen. Die >Engadiner Nusstorte< gehört (natürlich ;)) zur zweiten Sorte, die wie eine Erste zu punkten weiß.

Einen Teil ihrer Erinnerung speist sie aus dem März der Elf und einem schwäbischen Walnussbaum. Aus einem Sonntag ohne Nussknacker und einem Messer zur Hilfe. Aus schönster Begleitung sowieso. Den anderen Teil steuert Myriam bei – die mir spätestens jetzt zur vorfestlichen Zeit wieder in die Augen schaut. Vor zwei Jahren besuchte sie Arthur Thoma-Giacometti, den Herrn der >Engadiner Nusstorte<. Und so findet im Vierzehner-Herbst aus vielen Puzzleteilchen nun das zusammen, was hier so friedlich auf dem Teller liegt: ein äußerlich unscheinbarer bedeckelter Mürbteigkreis mit einem prallen Innenleben aus aromatischer Nuss und süßem Karamell. Schmale Spitzen statt breiter Ecken, gerne auch zwei davon. Zur Sündentäuschung. Unaustauschbar für mich. Mit Leichtigkeit erklimme ich die kleinen klebrigen Hügel und knacke mich kräftig durch Himmel und Erde. Bestimmt nicht das letzte Ma(h)l.

Wer mitknacken möchte, legt für den Anfang Walnüsse ins (Werk-)Zeug. Ohne Schalen sollen 200 Gramm Bruchstücke übrig bleiben. Sie warten nun eine Weile geduldig an der Seite. Denn vorher mischt sich 160 Gramm weiche Butter mit 85 Gramm Rohrohrzucker, einem zimmerwarmen Ei, einer Prise Salz und 300 Gramm Dinkelmehl (Typ 630) – und wird dann, rasch mit Haken und Hand verknetet, zu einer geschmeidigen Mürbteigkugel, die anschließend folienummantelt für mindestens 30 Minuten im Kühlschrank verschwindet.

Währenddessen empfangen 20 Gramm zerlaufene Butter in einem Topf 200 Gramm (braunen) Zucker und einen Esslöffel Honig. Angemerkt /1: Das ist meine süße Grenze! Herr Giacometti mag mehr. Ihr mögt vielleicht weniger? Fühlt euch frei und pendelt euch ein. Bei moderater Hitze soll nun ein flüssiges Karamell heranbräunen. Ist dies geschehen, fliegen die Nüsse hinzu, ebenso 200 Milliliter Sahne (am besten zart erhitzt für eine homogene Verbindung). Kurz zu einer wohligen Masse aufkochen und anschließend abkühlen lassen.

Zurück zum Mürbteig: Zwei Drittel der kühlen Kugel ausrollen und mit einem kleinen Rand in eine 23er-(Spring-)Form einpassen. Befüllen. Glattstreichen. Aus dem restlichen Teigdrittel eine Decke auswalzen. Auflegen. Verschließen. Begabeln. Angemerkt /2: Falls das Verhältnis nicht ganz passt, nehmt dem Boden ein wenig und fügt es der Decke hinzu! Und wer mag, sorgt noch mit etwas Gelb vom Ei für einen späteren Glanzeffekt. Bei umluftigen 180 Grad mittig in den Ofen schieben und 30 bis 40 Minuten blond backen. Ist die Decke nicht ganz dicht, kommt – wie in meinem Fall – eine karamellbraune Strähne zum Vorschein. 

Schmeckt mir lauwarm und gerne mit einem Gipfel geschlagener Sahne am besten.

>

Euch eine schöne Woche.
Möge gelingen, was immer es zu erklimmen gibt.

07.11.2014

im herbst


Quitten
aus Nachbars Garten
rauben

eine Hortensie filettieren
den liebsten Ort aufsuchen

Hafertaler mit Zitrusnote backen
:
für rund 40 Kekse

220 Gramm weiche Butter cremig rühren
einen gehäuften Esslöffel Dinkelmehl (Typ 630) hinzugeben
kurz weiter rotieren
dann
:
ein großes Ei
schaumig soll es werden!

weitere 80 Gramm Dinkelmehl
mit einem Teelöffel Weinsteinbackpulver unterheben
sowie
50 Gramm dickflüssigen Honig
50 Gramm braunen Zucker
(das passt für meinen >süßen Zahn<
ihr entscheidet über plus oder minus)
das Mark einer Vanilleschote
einen halben Teelöffel Zimt
einen Teelöffel gemahlenen Ingwer
einen halben Telöffel gemörserten Kardamom
Abrieb einer Bio-Zitrone + -Orange
30 Gramm Rosinen
40 Gramm getrocknete grob gehackte Aprikosen
eine Prise Salz
140 Gramm Haferflocken 
:
nicht zu stark schlagen
locker und weich soll der Teig bleiben
:
mindestens eine Stunde kühlen
:
mit einem kleinen Eisportionierer
Halbkugeln auf's Backpapierblech setzen
:
in den vorgeheizten Ofen schieben
bei 180 Grad

:
goldbraun backen
(bei mir dauerte das gute 15 Minuten)

:
:
die Taler liefen weit 
und blieben ein wenig klebrig
:
waren
fruchtig
würzig
meins  

aus
:







dem
entgegenblicken

ein Huhn aus dem Tal eintopfen
diesmal
:
mit Nudelohren
statt Sternen


eine
aufgabeln

dem Regenbogenkristall
beim Sonnen zusehen

einen Backformenbaum bauen

Punkte empfangen


in Maastricht tagen
wie immer
mit einem
Stopp
:
bei
:
in der
:
im

mich an Sonntagen wärmen
die letzte Balkonminze aufgießen

Pflaumen durch Äpfel ersetzen

//
Danke, Herbst.
Ich bin gewappnet, Winter.
Was hält euch gerade warm?

31.10.2014

buchweizenrolle

Buchweizenbiskuitrolle mit Preiselbeersahne
Buchweizenbiskuitrolle mit Preiselbeersahne

kopfüber
in die

°
´
´
´
i

Am letzten Wochenende mit dem Wochenende: eingerollt. Seit dem Holunderohr, flüstere ich mich mit der Roulade warm. Und womit fülle ich als nächstes rotiert es über den Sommer, über den Herbst in meinem Kopf? Eine warme Schwarzplentenerinnerung (Weißt du noch Julie? Du frisch aus den Bergen und deine Torte trug sogar eine kleine Girlande auf ihrem Gipfel!) brachte die Zutaten einander näher. Ein Buchweizenbiskuit mit sahniger Preiselbeerfüllung sollte es sein. Für die schönsten Röllchen seit meiner Hüfte.

Erdig, nussig, warm. Nicht dezent, vielmehr dominant - so ist das Buch. Das schmeckt man, und das muss einem schmecken! Für mich ist es eine gute und schallende Note für die kalten Monate, die gerade ziemlich warm sind. Dabei federn die Süße der Beeren und die weiche Sahnebahn dem kräftigen Boden entgegen; machen ihn feiner, zarter, aber immer noch sehr speziell. Speziell schnell geht ja so eine Roulade auch, finde ich - und betone das gerne im Vorfeld noch einmal :)

Der Biskuit rührt sich zusammen: aus drei Eigelb, die mit 40 Gramm Rohrohrzucker, mit einem Teelöffel flüssigem Honig und zwei bis drei Esslöffel heißem Wasser schaumig (!) unter den Rührquirlen aufsteigen. Die drei Eiweiß wiederum werden mit einer Prise Salz (und wer mag, mit weiteren 20 Gramm Zucker) zu Schnee, der anschließend mit dem Schaum luftig verschmilzt. 70 Gramm Buchweizenvollkornmehl aufsieben und mit dem Besen kurz und schnell unterkehren. Auf ein Backpapierblech streichen und im vorgeheizten Öfchen bei 190 Grad 7 bis 10 Minuten leicht (!) golden anbräunen. Je nach Ofen variiert die Zeit; bitte unbedingt ein Auge auf den Biskuit halten. Dann folgt die wichtigste Geling-Sequenz: direkt aus der Hitze auf ein grob zuckerbestreutes Geschirrtuch stürzen, den Boden mit Fingerspitzengefühl vom Papier befreien, zusammen mit dem Tuch einrollen und solange rasten lassen, bis es kühl wird unterm karierten Stoff.

In dieser Pause 200 Gramm Sahne (eventuell mit festigender Hilfe) steif schlagen, ein Glas wilde Preiselbeerkonfitüre öffnen (meine Wahl fiel auf die von >Alnatura<) und zwei, drei Teelöffel davon locker unter den weißen Berg heben. Nun dem kühlen und entrollten Biskuit großzügig und großflächig roten Fruchtlippenstift auflegen, anschließend die Sahne aufstreichen und das Drei-Komponenten-Süß sachte einrollen. Sollte es kurz vor der finalen Naht eng werden, ein wenig Füllung mit einem Spatel abtragen und pur vernaschen. Die Rolle bis zum Verzehr kühlstellen, später bepuderzuckern, einschneiden und genussvoll der Rollenverteilung fröhnen.

Noch mehr Buch - in anderer Form - tischte übrigens unlängst Micha auf.
Und die gute Ulma.

Ein schönes.
Wochenende!

21.10.2014

rezepte und geheimnisse aus der klosterküche

Laurence und Gilles Laurendon Rezepte und Geheimnisse aus der Klosterküche AT Verlag

Rezepte und Geheimnisse aus der Klosterküche
Laurence und Gilles Laurendon

Gemüsegarten, Küche,
Heilkräuter, Süßigkeiten,
Marmeladen, Alkohol,
Liköre und Elixiere

272 Seiten

Laurence und Gilles Laurendon Rezepte und Geheimnisse aus der Klosterküche AT Verlag
Laurence und Gilles Laurendon Rezepte und Geheimnisse aus der Klosterküche AT Verlag

o oooo ooooo
Nonnenseufzer


Laurence und Gilles Laurendon Rezepte und Geheimnisse aus der Klosterküche AT Verlag

Mit der Zeit - und der Erfahrung - bildet sich ein Eigengeschmack heraus. Das gilt ganz sicher auch für Kochbücher. Immer wieder animiert mich gebundenes Blatt, es zahlreich in die Hand zu nehmen. Die Freude daran lässt nicht nach, und wird es nie. Zu sehr verbinden sich (nicht nur im Rücken) Bilder, Kompositionen, Ideen, Ansätze und Geschichten zu einem Erlebnis auf Papier. Allerdings: Ich bin noch zielstrebiger geworden, weiß noch genauer, was mir schmeckt.

Die >Klosterküche< trifft.

Es ist die komponierte feine Suppe aus wesentlicher Bildsprache, wenigen, aber guten Zutaten kombiniert mit einem Bewusstsein für die Lebensmittel. Kennt ihr die Reihe >Zu Tisch in ...< auf Arte? Sie erinnert mich in ihrem Ansatz an dieses Buch. Weil sie mitnimmt, was da ist.

Laurence und Gilles Laurendon Rezepte und Geheimnisse aus der Klosterküche AT Verlag

So konzentrieren sich die Rezepte auf zehn Kapitel, in denen die Mönche uns ihre Art des Kochens zeigen, die gleichsam ihrer Lebensart und dem Jahreslauf entsprechen: >einfach, schmackhaft und ausgewogen.< Sorgsam grundbedürftig eben. Ohne Firlefanz - und deshalb besonders schön.

Wir begleiten sie in den Gemüsegarten und ernten Bohnenkerne und Kopfsalat. Aus dem Hühnerstall entführen sie ein Huhn mit Blütengewand. Sie tischen uns Rindertopf mit Gewürzbrotsauce auf und ein Heilig-Geist-Ragout. Aus dem Wasser fischen sie Lachs mit Nusskruste und wildem Fenchel. Der Obstgarten schenkt ihnen eine Konfitüre aus schwarzen Kirschen und Walnüssen. Eine süßherbe Clementinenmarmelade. Pochierte Johannisbirnen. Im Kräutergarten sammeln sie Tee. Von den Feldern Buchweizen mit Pilzen. Milch verarbeiten sie zu Käsecreme aus der Garrigue - und als Zuckerbäcker lüften sie das Geheimnis der Schwestern Macarons. Sie zuckern Marzipankuchen mit Rosenwasser und frittieren kleine Nonnenseufzer. Ach. Aus dem Weinberg schöpfen sie ein Veilchenelixier und würzigen >Hypocras<. Und all' das mit Bedacht, mit Wertschätzung und Anmut.
Laurence und Gilles Laurendon Rezepte und Geheimnisse aus der Klosterküche AT Verlag

So jedenfalls klingt die Sprache in meinen Augen nach. >Rezepte und Geheimnisse aus der Klosterküche< ist ein pupillenschmeichelnder Bildband mit ausgewählten Rezepten, die nicht überfordern, aber forden, den eigenen kulinarischen Ansatz immer wieder einmal zu überprüfen oder vielleicht neu auszurichten. Die satten Aufmacher und detailzarten Ilustrationen kitzeln meine Nerven dabei mindestens genauso.

Liegt ganz oben auf dem Stapel.
Das Gewürzbrot mit kandierten Früchten ist als erstes dran.
Die Schrift im Fließtext erinnert mich übrigens an die aus Nigels Küche/n/garten.
Plus. Punkt.

Danke an den AT Verlag, der mir dieses schöne Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

13.10.2014

von äpfeln und einer birne

Selbstgezogener Apfelstrudel mit Vanillesee
Schönes für Küche und Herz: www.zierratundgold.de

Premieren gilt es auszukosten. Die meine fand statt - na wo wohl? In der Küche. Gestern und ohne Anlauf ein Apfelstrudel mit selbstgezogenem Teig. Ein ganzes Strudelleben liegt nun noch vor mir, sagt Anna - und verspricht: du wirst >dei freid dro hoam<. Ich bin ganz sicher. Apropos: Wer bei der Hülle sicher gehen möchte, verleibt sich missboulettes Notizen ein. Die nämlich ließen mich ziehen ohne Löcher (zwei winzige einmal ausgenommen) und die Decke göttlich splittern. Strudel, du warst großartig.

Bei der Fülle setzte ich auf vier große mürbe Äpfel, in feinste Spalten aufgeblättert. Auf eine gebräunte Bröselschicht gegen das fruchtige Wässern - auch das wird hier >en detail< vermerkt. 40 Gramm Vollkornsemmel, 20 Gramm Butter. Auf drei Esslöffel Rohrohrzucker, auf eine Schicht Zimt und ja, auf Rosinen. Eine Handvoll in Rum. Micha verzichtet - generell und so passend an ihrem gestrigen Strudelsonntag. Die Hitze für die kräftig butterbepinselte Rolle: 200 vorgeheizte Grad und 40 Minuten. Eine zartsonnige Vanillepfütze floss auch noch dazu.

Für das nächste Ma(h)l liebäugel ich mit Quitten - oder der Birne. Die aus dem Bild mit der feinen Pünktchenschale heißt übrigens >Dr. Capron< und fiel mir im geliebten Garten zwischen die Blätter.

o o o                             oo

Es leuchten Girlanden im Fenster.
In Apfel, Birne, Vanille, Gold.

Strahlt euch den Herbst schön. 

P.S. Und deiner, Juli?

30.09.2014

apfelrose

Apfel Crumble mit Rosenkonfitüre und Vanilleeis

weit vom stamm

Passend zum Gemüt - und zur Sehnsucht - gab es / gibt es / wird es wieder geben: hauptbestreuselten Apfel, gewälzt in Rosenkonfitüre. In meiner Form: die Sylter >Rosa rogusa<. Dazu ein goldtropfender Eisballon. Klassisch Vanille. Wie an der See so. Und: Der >Crumble< funktioniert - im Gegenzug zur dritten Silbe (zumindest in den Norden) - rasend schnell. Die Ofenzeit mal abgezogen. Aber in der lässt es sich ja wunderbar der Luft nachhängen.

Wer möchte, krümelt mit, und würfelt in ein Quadrat (meins misst 20 x 20 cm) fünf große Augustäpfel klein. Gemischt, gesüßt und gewürzt je nach Gaumen mit zwei großen Löffeln rosiger Konfitüre und einer Messerspitze Vanillepulver. Angemerkt: Ihr solltet blumiges Süß gut riechen können; schmeckt äußerst intensiv. Bedeckt wird die geschwenkte Frucht anschließend mit einer Haube aus 150 Gramm Weizenmehl in der vollen Kornvariante, 50 Gramm gemahlenen Mandeln, 75 Gramm Rohrohrzucker und 100 Gramm Butterflocken - zwischen den Fingerkuppen zu kleinen Teiginseln verrieben. Im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad etwa 45 Minuten lang knusprig gebräunt. Noch warm mit einer Kugel Vanilleeis davon ver/ge/zehrt.

Dabei ein bisschen rumgeklickt:

// nicht nur in die Schleife von >Wo die Liebe hinfällt< - sondern überhaupt: in sein Album.
Hört und geht hin!

// bei Doro, die gerade ganze und halbe Wünsche zeichnet 
// durch Stadt Land Food
Apropos: den November notiert.

// ins Lookbook von wsake und Studio Oink

// mir das Rosen-Granola gemerkt
// sowie Julianes Quittentrüffel

// und ein Brot für die Seele


+ fest an dich gedacht. 



Merci Mimi für diese schöne Idee.

21.09.2014

pflaume (mit zimtkruste)



so
schnell
gege

z
  z
    z
          zen

wie
gerührt

'
0


Die Pflaume stürzt rasant vom Baum – direkt auf meinen Teller. Oder euren. Und deshalb geht es hier heute schnell. So schnell, wie ich fast gar nicht pflücken, sammeln, rühren, essen kann. Den zweiten Sonntag klebt Marian Burros legendäre >Plum Torte< aus der New York Times nun schon in der (kleinen) Form. Letzte Woche kämpten wir zusammen im sonnigen Grün, heute steuert sie gabelweise – quasi zwischen Tisch und Bett – dem Regen entgegen. Noch mit ein bi zz chen Sonne im Rucksack.

Los geht es.

Mit der Butter. 115 Gramm kreisen sich cremig mit 120 Gramm Rohrohrzucker. Wobei die Süße der Pflaumen, auch ein wenig den zuckrigen Anteil steuert. Für mich schmeckt(e) es so am besten. Anschließend mischen sich zwei Eier unter. Eins nach dem anderen. Es streut hinzu: 125 Gramm Mehl (ausgemahlener Weizen o Dinkel und das volle Korn im Verhältnis 1:1), angereichert mit einer Prise Salz und einem Teelöffel Backpulver. Das war’s.

Den Boden einer kleinen Springform (20er) mit Papier bekleiden, den Rand bebuttern (und mit Mehl bestäuben), den Teig einfüllen und glätten. Neun – oder auch zehn/elf/zwölf – Pflaumen halbieren und entsteinen, die violetten Hälften im Teigbecken zart versenken – mit dem Po in die Höh’. Einen Zitronensaftwürfel (der aus dem Limoncello) auftropfen, großzügig gemahlenen Zimt überrieseln, ebenso braunen (Demerara-)Zucker – etwas weniger großzügig. Das sorgt nachher für eine schöne, leicht karamellisierte Kruste. Ofenfertig! Die vorgeheizte Röhre empfängt den Kuchen nun bei heißen 180 Grad O/U für 40 bis 45 Minuten. Auskühlen lassen, entringen, voilà.

Mein Stück Pflaume freute sich über etwas Puderzucker uo geschlagene Sahne mit einem Dreh aus der Vanillemühle*. Ich mich natürlich auch.

Über ein Auge, beide Ohren und alle Zähne.

( .  )

Merci, Frau Lüthi.
* Danke an >Herbaria< für die erneute würzige Ausstattung.

12.09.2014

so gesehen

oder
anders


Von oben strahlt der Herbst. Schimmert in die Rüschen der kleinen Briocheröcke, leuchtet in den Flaschen die Sonne aus - für die ich vier volle Hände Zitronen aus ihrer Haut schälte. Und dazwischen blitzt wieder einmal Grün in allen Farben hervor. Der Limoncello, (m)eine Premiere, kostet diese momentan im Dunkel aus, bevor er bald in andere Gläser und Hände fließt. Während ich fußwärts blättere. So gesehen.

Wer nippen möchte, löst die Schale von 16 Bio-Zitronen mit einem sparsam arbeitenden Schäler und übergießt diese mit einem Liter Alkohol (95%). Schirmt die Lösung bis zur nächsten Lösung ab vom Licht und wartet. Wartet, wartet, wartet. Mindestens 14 Tage, besser noch 21. Oder längerlänger. Separiert und filtert den Zitronenhol von den entfärbten Schalenstücken und gießt (nach meinem Geschmack) mit einer aufgekochten und abgekühlten - Lösung - aus 800 Gramm Feinzucker auf einen Liter Wasser auf. Füllt flaschenweise ab und stellt diese erneut und für eine weitere Woche dunkel beiseite. Schlürft anschließend eisgekühlt in kleinen Schlückchen dem Sommer hinterher.

Ganz schön stark.
Die gehäuteten Zitronen wurden übrigens von mir ausgepresst und würfelweise eingefroren. Für einen Vorhang zum Beispiel.

Ein zarter Dauerbrenner meiner Sommerküche ist/war der Glasnudelsalat mit einer blättrigen Korianderkrone. Fünfmal bereits so gerührt - oder (ein wenig) anders. Die Lust ist nicht verloren. Im Gegenteil: Sie wird mich bestimmt auch noch durch die Neun und die Zehn an den Löffel treiben.

Zwischen zwei Gabeln kurz ausgeflogen: So schön. So gesehen - durch die Fenster der Orangerie.

Und wieder einmal den >sonntagssüßen< Tisch gedeckt. In kleiner goldener Runde, umfächert von guten Menschen. Sehr gern gesehen. 

Hallo.

26.08.2014

blätter (für die küche)


ser
vier

//
papier



Es stapelt sich: neben // unter // auf meinem Bett // Tisch // dem Fensterbrett // den Gelegenheiten. Überall verteilt sich Buch. Wirklich überall. Manchmal ziehe ich ganz unbedarft ein selten benutztes Sitzgestühl, das sich langsam und leise unter den Tisch geschoben hat, hervor und staune – über den Turm, den ich dort einst gebaut habe. Neulich erst deine Weihnachtskochpost, Julie! Da hatte sich das Beteblatt einfach versteckt. Apropos W: Festliche Seiten strahlen gar vorwitzig vom Bildschirmblatt, ihr habt es sicher schon bemerkt. Ja, ich weiß, es ist noch Sommer, und fern liegt mir die Monatswischerei, aber: Es ist ein schönes Buch, und gerade deshalb zeige ich es – oder trotz(t)dem. Aber dazu in der zweiten Hälfte mehr. Vorher noch ein weiteres A: zu Julie.

Die nämlich animierte mich zur Blätterei, die mir schwer willkommen ist, denn die letzte, die liegt tatsächlich schon eine kurze lange Weile zurück. Und weil zu einem guten Buch immer auch ein netter Knick gehört, teilt sich das Küchenpapier auch diesmal wieder auf – in sieben frische Wunschbände, von denen sich sechs nun peu à peu und seitenweise auf den Markt schieben; dazu ein Quartett aromatischer Mitbewohner, das sich bereits (mit der berühmten Ausnahme!) wohlig bei mir eingeköchelt hat.

1 Home Baked von Yvette van Boven ergänzt ab Oktober die Familie aus >Home Made<, >Sommer<, >Winter<, >Mini< und >Menu<. Zunächst allerdings nur auf Niederländisch. Mir macht das nichts, denn da ist sie hier in bester Gesellschaft. Warten kann ich nicht. Denn ich bin ein bisschen verrückt – nach Yvette. Nach ihrem Witz und ihrem Stil. Ihren Fotos und ihrem Geschmack. Fontaine Uitgevers
2 Mit den Tafelspitzen legen sich kulinarische Gedichte und Geschichten auf den Tisch. Poetisch festgehalten und historisch. So etwas gefällt – nicht nur mir! marixverlag
3 Malin, ach Malin. Wieder so eine gute Frau. Ich erinnere noch, wie ich mich einst in ihre Wohnung verschoss. Später dann in ihre brotbackenden Hände. In die Idee dazu sowieso. Bread Exchange: gegen Wissen und Welten, gegen Freude und Unbekanntes. Zu schön, dass jetzt endlich ein Buch daraus geworden ist. Wer (rechtzeitig) möchte, bekommt es sogar signiert. Chronicle Books
4 The Art of Simple Food – Rezepte und Glück aus dem Küchengarten von Alice Waters war ein Schönweis aus der letzten Blätterei. Eva legte mir das Buch nahe – zusammen mit einem anderen famosen KochGut. Bald nun in deutscher Sprache. Das ist mir gerne einen vetrauenden Hinweis wert. Prestel
5 Seit ich einen der prächtigen Aromapots ergattert habe (mit unfassbarem Ausverkaufsglück sogar in der geliebten Kombination aus Schwarz und Weiß!), freue ich mich noch mehr auf Einer für Alles. Und noch noch mehr, seit (und wie!) Katharina davon erzählt. Gekauft! Brandstätter Verlag
6 Der Wochenmarkt aus der Zeit ist nun ein Buch. Eines, das meinen Appetit weckt. Und vielleicht auch deinen, Alma? Die Entdeckung lässt mich jedenfalls an dich denken ;) berlinVerlag
7 Der Geschmacksthesauraus ist nicht neu – neu ist nur, dass er bald als Taschenbuch erscheinen wird. Wobei >bald< relativ ist, im Februar nämlich. Da ich das Konzept eines Aromenlexikons jedoch so weckend und animierend finde, weise ich an dieser Stelle einfach schon mal darauf hin. Außerdem merke ich mehr und mehr, wie ich mich beflügelnd vom (Kochbuch-)Bild befreien kann, ohne dabei aromenblind zu sein. Das ist eine äußerst schöne Erfahrung. Deshalb also. Piper
8 Da sind sie nun, die (leider vergriffenen) Vanillekipferl und Wundernüsschen. Auf dem Marktplatz aber schnappte ich soeben (!) erneut ein Exemplar des kleinen goldenen Büchleins auf. Einst verschenkt – und von der Beschenkten sehr gemocht – soll es jetzt in meine Bibliothek einziehen. Ich finde ja, es sollte mehr solcher kleinen schlichten Bände geben, in denen die Akteure so präsent von den Plätz(ch)en strahlen. Die Typo schmeckt – samt Freisteller auf Mustergrund –, die klassische Keksnote ebenso. Thorbecke

9 Orlando Goughs Recipe Journal ist ein echtes Toast-Produkt mit Küchennotizen, die sich durch die Jahrzehnte ziehen. Charmant! Toast

10 Das Ginger Pig – Farmhouse Cook Book ist mein neuester Zugang – mit einer Zugabe. Nämlich der, dass die – zugegeben – wenigen aber sehr ästhetischen Bilder mich sofort zum Kauf verführt haben. Es ist von Natur aus fleischlastig, hat aber auch eine schöne Gemüse- und vor allem Süß-Auslage, und ist (m)eine Empfehlung für die Sammler unter den Aromatisten. Octopus

11 Das Frühstück flog einst als Tipp von Maria zu mir – und hat sich seitdem sehr bewährt. Befruchtet meine Küche mit unaufgeregten Bildern und warmherzigen Rezepten zwischen Süß und Salzig. Verlag Freies Geistesleben

//
So.
Es ist (immer) noch Platz.
Über euren empfehlenden Geschmack freue ich mich.

11.08.2014

aprikosenquadrat(e)

Saftige Aprikosenquadrate mit Mandeln und Ricotta
Saftige Aprikosenquadrate mit Mandeln und Ricotta
Kose
in
Pose

Mein Sommer hat mir einen neuen kulinarischen Stern geschenkt – eine Halbsonne in Tieforange, knautschig eingekuschelt auf einem Polster aus Ricotta, Mandel und Haselnuss. Es ist wahrlich kein Geheimnis (mehr), dass die Aprikose zu meinen liebsten Früchten zählt. Doch tatsächlich ist es bald einen Knödelturnus her, dass ich sie so göttlich gut verbacken habe. Zweimal in der letzten Woche schon – denn das Beste an ihr: Sie klemmt sich schnappig zwischen zwei Finger, ist das perfekte Picknickstückchen, die ideale Rastpausenration, ein Balkonliebling und wie gemacht für einen Haps ganz im Vorübergehen. Gut, auf einen Teller passt so ein Würfel natürlich auch. 

Ja, und woher kommt das gute Stück? Aus dem Land der besten Kosen, dem der Franzosen. Ich verschluckte das Rezept in der >Rose Bakery< // und bei >Paris dans ma cuisine<, halbierte es für eine kleine Form (20x20 cm) und damit genau sechzehn Quadrate und acht aromatische Aprikosen. Buk sie einmal mit Mandeln pur und einmal in der Mandel-Haselnuss-Variante halb und halb. Variiert, wie ihr es mögt – auf dieser Basis.

Dem Ofen einheizen: 180 Grad O/U.
Als Kälte-Pendant: Schnee schlagen. Aus drei Eiweiss mit einer Prise Salz. Das gelbe Trio (möglichst formgetreu) beiseite stellen. Es wird alsbald gebraucht.

Vorher 110 Gramm weiche Butter mit 80 Gramm Rohrohrzucker cremigst schlagen. Nun Gelb für Gelb und jeweils handmixerbequirlend die halben Eier unterrühren; den Saft einer Zitrone hinzuflößen. 125 Gramm gemahlene Mandeln (ohne Haut) – gemischt mit 50 Gramm Weizenmehl (Typ 550) – einmischen, ebenso 175 Gramm Ricotta. Nochmal kurz zu den Mandeln: Paart sie wie gezeigt sehr gerne mit der Haselnuss! Die Schüssel hält jetzt eine recht schwere Masse bereit, die nun mit dem Eischnee vorsichtig durchlüftet wird. Das erfordert ein wenig Fingerspitzengefühl, auch mal ein zartes Rütteln am Gefäß.

Den Teig anschließend in die backpapierbekleidete Form gießen, glattstreichen und mit 16 Aprikosenhälften belegen (vier Reihen à vier Kosen). Abschließend noch etwas braunen Zucker in die Fruchtmulden prisen und dann im Ofen verschwinden lassen. Für 50 Minuten plusminus, bis sich ein brauner Knusperfilm entwickelt hat. Übrigens: Die Aprikosen saften kühl nach. Sollten sie also im warmen Zustand noch recht fest ausschauen, vertraut – sie werden mit der Zeit weich. Wer mag, pudert später noch >on top<. Wer nicht mag, würfelt nur. Punkten werden beide.

[ ]
Zehn sind es bei mir.
Locker mit einem Wurf!

31.07.2014

im juli


einen famosen
in die Luft halten

bei diesem goldenen
Tee-Gedeck
die Luft anhalten

unscheinbare Grießwürfel backen,
die unfassbar gut schmecken

//
mit 350 Gramm Weizen und 150 Gramm Mais - natürlich!
:
)

auf dem Flohmarkt einen Vogel finden
wo sonst?


Aromawasser trinken
mit Minze und Melisse

den weißen Johannis entästeln

unter einer Baiserdecke verstecken


F/feste feiern, wie sie fallen
Buchstaben entblättern
:

zuvor
:
gar gut bei ihm


Silber bündeln //
Silber knacken
Danke, Anna!

wie früher

wie heute

verzehrt
schon vor/gestern

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Wieder ein Mo so.
Auguste, du darfst kommen!

Sommert weiter, sommert bestens.