04.03.2012

petite

 

Vor einiger Zeit habe ich mich in den Kanal von >Annabelle< verliebt. Hörte mich bis in die Nacht durch den Schweizer Wortklang, war begeistert von der schlichten Küchenatmosphäre, die ich irgendwie als sehr beruhigend empfand. Am nächsten Tag segelten als erstes die Ravioli in die Pfanne. Projekt Nummer Zwei sollten die kleinen Tartes Tatin sein. 

Wie es meistens bei mir ist, fügt sich eins zum anderen. Die Tulpen beugten sich grazil vorneüber und zeigten mir ihren zart marmorierten Untergrund, der sich in der Apfelschale spiegelt. Ich wusste, ich wollte. Nichts anderes. Blätterteigteller mit Apfelhügel und ein blütenspitzes Sahnepanorama. Die Unkompliziertheit der Tartes ist umso mehr begeisterungswürdig, wenn in manchen Momenten das Fingerspitzengefühl fehlt.

Für vier kleine Souffléförmchen in einer Pfanne 75 Gramm (Rohrohr-)Zucker schmelzen bis ein schönes goldbraunes Karamell entsteht. In die Förmchen gießen und kurz ausschwenken. Wer mag, kann die karamellbenetzte Pfanne noch mit einem Guß heißem Wasser ablöschen, und so einen Sirup herstellen, der später zusätzlich über die Tartes geträufelt wird. Vier kleingewachsene >Cox Orange< schälen, das Kerngehäuse mit einem Apfelausstecher entfernen - und dann am Rand des Apfels - ebenfalls mit dem Ausstecher - einen Fruchtfleischkorken produzieren und als Kerngehäuse wieder einsetzen. Den Apfel seitlich abschneiden. Das kann man im Film ganz wunderbar nachvollziehen! Den Apfel mit der Schnittfläche nach oben auf den Karamellboden betten. Mit Zitronensaft beträufeln und eine schmale Scheibe Butter auf den Apfel legen. (Kühlthekenfertigen) Blätterteig entrollen und Kreise ausschneiden, die einen etwas größeren Durchmesser haben als die Förmchen. Auflegen und sanft andrücken, den Rand aber nicht umschlagen. In den vorgeheizten Backofen (185 Grad) schieben und etwa 45 Minuten braun brutzeln. Kurz abkühlen lassen, stürzen und mit einem Klecks Sahne anrichten. >Mon Dieu<. Mit dem Regen um die Wette perlt Gudrid Hansdóttir. Merci Sonntag.

Mit welchem >Süß< dankt ihr diesem Tag? Schaut euch bei Katrin um.

11 Kommentare:

  1. Die sehen aber auch sehr köstlich aus. Apfel wurde es, bei meinem ersten Süß seit Monaten, übrigens auch :)

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  2. Habe heute auch zweimal was mit Äpfeln gemacht (Haferbrei mit Äpfeln zum Frühstück und u. a. Apfelsoße zum Mittagessen ...) So ein Tart als Mitternachtssnack wäre jetzt großartig! Liebste Grüße, Theresa

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  3. Und auch hier wieder: Das Meer. Ich bin entzückt von Text und Kuchen, Du Liebe. Komm gut in die Woche.

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  4. Was für ein toller Youtube-Kanal... man muss gar nicht genau hinhören bzw. -schauen, was sie sagt, allein die Stimme ist schön.
    Die Tartes sehen entzückend aus, karamellig-süßsäuerliche Perfektion.
    Liebe Grüße,
    Katharina

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  5. Tarte tatin gehört zu meinen liebsten! Hier ist mein verspätetes Sonntagssüß: Brownies in Muffinform: http://planktonfisher.blogspot.com/2012/03/verspatetes-sonntagssu.html
    LG
    Planktonfisher

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  6. was für wunderbare "Klänge" mit Apfelduft und Blütengruß...ich bin verzaubert wie immer von deinen Wortklängen und hoffe du schmeckst dich mit viel Zauber in die neue kreative Woche...sei fest gedrückt...cheers and hugs...i...

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  7. Oooh, die schönen Äpfelchen :-) Bei Annabelle muss ich auch mal reinschauen. Klingt verheißungsvoll.

    Liebe Frühlingsgrüße...

    Marlne

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    1. ja, schau dich da mal um. ist wirklich empfehlenswert :)

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  8. ich bin entzückt von worten und bildern (blütensahnepanorama und silbergabelkaramell...) und könnte mir vorstellen, mich jetzt gerade noch an den herd zu stellen. oder sollte ich lieber annabelle besuchen, weil ich doch zuckerli und nüdeli so gerne höre?
    sei herzlich gegrüßt von mano

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  9. Das Rezept merke ich mir! Ich esse so gerne Äpfel (in jeder Form :) ) Oder ich schau gleich mal bei Annabelle vorbei, was es da sonst noch so gibt!
    Bei uns hat sich Maike heute mal am Zuckerersatz versucht und Cupcakes mit Stevia gemacht!

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Ich danke dir – und freue mich :)